Alessandro Piccolomini (* 13. Juni 1508 in Siena; † 12. März 1578 ebenda; lateinisch: Alexander Piccolomineus) war ein italienischer Dichter und Philosoph, erlangte aber besonders als Astronom Bekanntheit.
Alessandro PiccolominiTitelblatt der Filosofia naturale
Leben
In seiner Jugend schrieb er einige Komödien: Amor costante (1536), L’Alessandro (1544) und Ortensio. Er übersetzte Ovids Metamorphosen, die Poetik und die Rhetorik des Aristoteles. Von ihm stammen hundert Sonette (Cento Sonetti, 1549 veröffentlicht[1]) und andere Gedichte. In Siena war er Mitglied der Accademia degli Intronati.[1][2]
1540 wurde er Professor der Philosophie in Padua. In seinem Traktat Della grandezza della terra et dell’acqua (Venedig, 1558) bekämpfte er die von Aristoteles und Ptolemaios vertretene Meinung, dass die Wasserfläche größer als die Landmasse der Erde sei.[3] Seine Lebenslehre basiert auf der Nikomachischen Ethik.[4]
Er schrieb auch über die Verbesserung des Kalenders (1578).[3] Papst Gregor XIII. ernannte ihn 1574 zum Titularerzbischof von Patras.
Della filosofia naturale. Venedig 1560 (Digitalisat).
In mechanicas quaestiones Aristotelis, paraphrasis paulo quidem plenior eiusdem commentarium de certitudine mathematicarum disciplinarum. Venedig 1565 (Digitalisat).
Speculazioni de’ pianeti (Spekulationen über die Planeten – Piccolomini vertrat darin die Auffassung von Ptolemaios).
Della Institution morale libri XII. Venedig 1569. (Lebenslehre – Piccolomini begründete diese auf der Aristoteles zugeschriebenen Nikomachischen Ethik).
Ehrungen
Der Mondkrater Piccolomini wurde 1935 nach ihm benannt, der Asteroid (274264) Piccolomini 2021.
Literatur
Alessandro Piccolomini: Gespräch über die feine Erziehung der Frauen erstmalig verdeutscht von Hans Floerke. Wien 1924.
August Buck: Die Medizin im Verständnis des Renaissancehumanismus. In: Deutsche Forschungsgemeinschaft: Humanismus und Medizin. Hrsg. von Rudolf Schmitz und Gundolf Keil, Acta humaniora der Verlag Chemie GmbH, Weinheim 1984 (= Mitteilung der Kommission für Humanismusforschung. Band 11), ISBN 3-527-17011-1, S. 181–198, hier: S. 183.
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