Dungal von Bobbio (bl. 811–828) war ein irischer Mönch, Lehrer, Astronom und Dichter. Er lebte in der Abtei Saint-Denis, in Pavia und Bobbio. Man nimmt an, dass er mit dem Schriftsteller Hibernicus exul identisch ist.
Dungal wurde gegen Ende des 8. Jahrhunderts in Irland geboren. Möglicherweise erhielt er seine Ausbildung in Bangor, Wales. Etwa um das Jahr 800 verließ er die britischen Inseln. 811 lebte er in der Abtei Saint-Denis bei Paris. Ein Brief von Alkuin scheint anzudeuten, dass er Bischof war.
In einem Brief an Karl den Großen beantwortete er die Frage, warum 810 zwei Sonnenfinsternisse zu beobachten waren.[1] Er greift zurück auf die Lehren von Macrobius, Plinius und anderer antiker Autoren.[2] Sein Brief offenbart ein Wissen, „das weit über das Wissen seiner Zeit hinausgeht“.[3]
Dungal verfasste ein Gedicht über die Weisheit und die Sieben Freie Künste. 823 wird er in einem Kapitulare von Lothair erwähnt. 825 wurde er durch kaiserlichen Erlass zum Meister der Schule von Pavia ernannt. 827 oder 828 verteidigte er die Position der Bilderverehrer gegen Claudius von Turin und verfasste eine Verteidigung seiner Lehren nach einer Aufforderung durch Ludwig den Frommen.
Dungal starb nach 827 oder 828, wahrscheinlich in der Abtei Bobbio. Er hinterließ der Abtei seine wertvolle Bibliothek mit 27 Bänden.[4] Möglicherweise stammt das Antiphonar von Bangor aus seinem Besitz.
Personendaten | |
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NAME | Dungal von Bobbio |
ALTERNATIVNAMEN | Dungalus Reclusus; Dunghal; Dungalus Hibernicus; Dungalus de Saint Denis; Dungal de Pavia; Dungal de Bobbio; Dungalus Scottus; Dungalus Socius Sedulii; Dungalus Reclusus Sancti Dionysii; Hibernicus Exul; Dungalus Scotus; Dungalus Sancti Dionysiis; Donnghal; Dicuil Hibernicus |
KURZBESCHREIBUNG | irischer Mönch, Lehrer, Astronom und Dichter in Italien |
GEBURTSDATUM | 8. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 9. Jahrhundert |
STERBEORT | Bobbio |