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Lawrence Maxwell Krauss (* 27. Mai 1954 in New York City) ist ein US-amerikanischer theoretischer Physiker, der sich insbesondere mit Kosmologie beschäftigt. Er ist Autor mehrerer Bestseller, darunter The Physics of Star Trek.

Lawrence Krauss (2013)
Lawrence Krauss (2013)
Lawrence Krauss hält einen Vortrag über Kosmologie (2012)
Lawrence Krauss hält einen Vortrag über Kosmologie (2012)
Lawrence Krauss (rechts) zusammen mit Neil deGrasse Tyson und Pamela Gay
Lawrence Krauss (rechts) zusammen mit Neil deGrasse Tyson und Pamela Gay

Leben



Wissenschaftliche Karriere


Krauss wurde in New York City geboren und wuchs in Toronto auf. Er studierte an der Carleton University und promovierte 1982 am Massachusetts Institute of Technology. Danach war er in Harvard (als Mitglied der Harvard Society of Fellows) und ab 1985 Assistant Professor und ab 1988 Associate Professor an der Yale University. Ab 1993 war er Professor für Physik und Astronomie an der Case Western Reserve University, bis 2005 auch Vorsitzender der Physik-Fakultät und ab 2002 Direktor des Zentrums für Astrophysik und Kosmologie der Universität. Von 2008 bis 2018 war er Professor an der Arizona State University, zuletzt als Direktor der Origins Initiative, eines Zentrums, das sich interdisziplinär mit den Ursprüngen des Kosmos, des Menschen, des Bewusstseins und der Kultur befasst. Aufgrund von Vorwürfen sexueller Belästigung wurde sein Vertrag als Direktor 2018 nicht verlängert. 2019 verließ er die ASU und ist seither Präsident der von ihm gegründeten Origins Project Foundation.[1][2]

Krauss ist Fellow der American Physical Society und der American Association for the Advancement of Science. Zu seinen Doktoranden zählt unter anderen Raman Sundrum.


Inhaltliche Ausrichtung


Krauss befasst sich unter anderem mit dem frühen Universum, der Natur Dunkler Materie, Neutrino-Astrophysik und (in Fortschreibung der Überlegungen eines klassischen Aufsatzes von Freeman Dyson) über die Zukunft des Lebens im Universum. Er ist Verfasser mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher, für die er mit hohen Preisen ausgezeichnet wurde. Er ist in den USA weiterhin durch landesweite öffentliche Vorträge zur Popularisierung der Naturwissenschaften bekannt und ist auch aktiv in der Bekämpfung des Kreationismus.

Lawrence Krauss machte 2007 wieder von sich reden in einer Veröffentlichung des New Scientist, der zufolge bisher unentdeckte Dunkle Materie und Dunkle Energie zu einem früheren Ende des Alls führen können.[3] Er bezog sich dabei auf den sogenannten Quanten-Zeno-Effekt. Nach dieser Theorie entstand die inflationäre Expansion des Universums durch Zerfall eines falschen Vakuums, das noch immer einen Teil seiner Energie besitzt. Ferner ergab sich aus der Vermessung des Universums durch die Beobachtung ferner Supernovae in den 1990er Jahren der Nachweis Dunkler Energie im Vakuum.[4]

Unter dem Titel A Universe from Nothing hielt Krauss eine Reihe von Vorträgen,[5] in denen er die Entstehung des Universums damit erklärt, dass der leere Raum nicht wirklich leer ist, weil darin quantendynamisch mögliche virtuelle Partikel existieren. Dies ist in seinem kürzlich erschienenen Buch mit dem obigen Titel ausführlicher und eingängig dargestellt.


Vorwürfe sexueller Belästigung


Im Februar 2018 wurden durch die amerikanische Website BuzzFeed.news mehrere Vorwürfe sexueller Belästigung gegen Lawrence Krauss erhoben, denen er jedoch deutlich widersprach.[6] In einer späteren Untersuchung wurde von der Arizona State University ein weiterer Vorfall auf einer Konferenz in Australien im Jahr 2016 bestätigt, der zu einer Empfehlung des Dekans, Krauss zu kündigen, führte und den Krauss ebenfalls abstritt.[7]

Ausgehend von diesen Anschuldigungen legte Krauss Ende Oktober 2018 offiziell seine Tätigkeit als Professor an der Arizona State University nieder, war dort jedoch formal noch bis Mai 2019 angestellt.[8]


Publikationen


Bücher:

Aufsätze:

Dokumentarfilm


Preise



Literatur




Commons: Lawrence Krauss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Origins Project Foundation: Board. Abgerufen am 21. Mai 2021 (englisch).
  2. CURRICULUM VITAE: Lawrence M. Krauss. (docx) 9. März 2021, abgerufen am 21. Mai 2021 (englisch).
  3. Spiegel Online: Umstrittene These – Lassen Forscher das All schneller sterben?, 23. November 2007
  4. Krauss, Dent: The Late Time Behavior of False Vacuum Decay: Possible Implications for Cosmology and Metastable Inflating States. In: Physical Review Letters, Band 100, 2008, S. 171301, arxiv:0711.1821. Krauss, James Dent, Glenn Starkman: Late Time Decay of the False Vacuum, Measurement, and Quantum Cosmology. In: Int J. Mod.Phys., 2009, arxiv:0810.4574
  5. Krauss ’09: “A Universe From Nothing” – YouTube-Video eines Vortrags von Krauss mit dem Titel A Universe From Nothing
  6. Peter Aldhous, Azeen Ghorayshi, Virginia Hughes: He Became A Celebrity For Putting Science Before God. Now Lawrence Krauss Faces Allegations Of Sexual Misconduct. BuzzFeed.news, 22. Februar 2018; abgerufen am 25. Oktober 2018.
  7. Meredith Wadman: University finds prominent astrophysicist Lawrence Krauss grabbed a woman’s breast. In: Science, 3. August 2018; abgerufen am 25. Oktober 2018.
  8. Robert Gast Vorwurf der sexuellen Belästigung: Lawrence Krauss legt Professur nieder. Spektrum.de, 25. Oktober 2018; abgerufen am 25. Oktober 2018.
  9. unbelieversmovie.com – Offizielle Webseite
  10. Lawrence Krauss - Freedom From Religion Foundation. In: ffrf.org. Archiviert vom Original am 29. September 2018. Abgerufen am 1. Juli 2020.
Personendaten
NAME Krauss, Lawrence
ALTERNATIVNAMEN Krauss, Lawrence Maxwell
KURZBESCHREIBUNG kanadischer Astrophysiker
GEBURTSDATUM 27. Mai 1954
GEBURTSORT New York City

На других языках


- [de] Lawrence Krauss

[en] Lawrence Krauss

Lawrence Maxwell Krauss (born May 27, 1954) is an American theoretical physicist and cosmologist who previously taught at Arizona State University, Yale University, and Case Western Reserve University. He founded ASU's Origins Project, now called ASU Interplanetary Initiative, to investigate fundamental questions about the universe and served as the project's director.[2]

[it] Lawrence Krauss

Lawrence Maxwell Krauss (New York, 27 maggio 1954) è un fisico, astronomo e saggista statunitense. È professore in pensione (dal 2019) di fisica, di astronomia ed ex direttore del dipartimento di fisica alla Case Western Reserve University. Ha insegnato fino al 2018 alla Arizona State University. Krauss è anche un rappresentante del movimento filosofico del nuovo ateismo.

[ru] Краусс, Лоуренс

Ло́уренс Ма́ксвелл Кра́усс (англ. Lawrence Maxwell Krauss; род. 27 мая 1954, Нью-Йорк) — американский физик, специалист в области астрофизики и космологии. Профессор-основатель Отделения земных и космических исследований и почётный директор проекта «Origins» Университета штата Аризона. Автор более 300 научных публикаций и нескольких популярных книг[4]. Активный участник дискуссии вокруг преподавания эволюции в американских школах.



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