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Zouhair Benkhaldoun (arabisch زهير بنخلدون, DMG Zuhair Binḫaldūn; * 1959[1][2]) ist ein marokkanischer Astrophysiker und Professor für Astrophysik an der Cadi Ayyad-Universität in Marrakesch, Marokko.


Kindheit und Ausbildung


Benkhaldoun wurde als Sohn eines Lehrers in einer wissenschaftsbegeisterten Familie geboren. Bereits als Kind las er viele Bücher, darunter Alhazen, Omar Chayyām, al-Bīrūnī, Ibn al-Banna al-Marrākuschī und Fātima al-Fihrīya. Als Neil Armstrong 1969 als erster Mensch den Mond betrat, war Benkhaldoun 10 Jahre alt. Dieses Geschehen erweckte in ihm das Interesse am Weltraum. Während seines Studium nahm sein Interesse an der Astrophysik zu.[1]


Berufsleben


Benkhaldoun promovierte zunächst auf dem Gebiet der Energietechnik an der Universität Aix-Marseille in Frankreich, dann auf dem Gebiet der Astrophysik an der Universität Nizza Sophia-Antipolis und der Cadi Ayyad-Universität in Marrakesch, Marokko.[3]

Benkhaldoun hatte das Problem, dass es in der Wissenschaftsgemeinde Marokkos praktisch kein Interesse an der Astrophysik gab. Allerdings war die Öffentlichkeit, besonders die Jugend, Marokkos durchaus an der Astronomie interessiert. Dies nutzte Benkhaldoun, um Investitionen in die Förderung der Astronomie zu erreichen.[1]

1985 gründete Benkhaldoun zusammen mit drei anderen Forschern das erste Forschungslabor für Astrophysik in Marokko am National Center for Scientific and Technical Research, Rabat. 1992 wechselte er zur Cadi Ayyad-Universität in Marrakesch und gründete dort 1999 zusammen mit fünf anderen Forschern das Laboratorium für Hochenergiephysik und Astrophysik. Dann arbeitete er an der Gründung des Oukaïmeden-Observatoriums, welches 2007 eingeweiht wurde. Benkhaldoun wurde zum Direktor dieses Observatoriums ernannt.[3]

Außerdem hält Benkhaldoun Vorlesungen für das Postgraduale Studium, Meisterklassen und betreut Doktorarbeiten. Einige seiner Doktoranden arbeiten nun als Forscher am Oukaimeden-Observatorium.[3][4]


Forschungsinteressen, Engagement


Benkhaldoun war Mitbegründer der Vereinigung der Amateurastronomen von Marrakesch, die die Astronomie in der Öffentlichkeit Marokkos publik macht.

Benkhaldouns Forschungsarbeit ermöglichte die Teilnahme Marokkos am Extremely-Large-Telescope-Projekt. Er leitete dieses Projekt mit Unterstützung der Akademie Hassans II. für Wissenschaft und Technik in Marokko.

2011 installierte Benkhaldoun zusammen mit der Astronomischen Gesellschaft in der Schweiz und der französischen Astronomin Claudine Rinner das MOSS-Teleskop (MOSS = Morocco Oukaimeden Sky Survey), das der Himmelsdurchmusterung zur Entdeckung von Asteroiden und Kometen dient. Das Teleskop wird von den Astronomen in Marrakesch, Frankreich und der Schweiz ferngesteuert.[3][1]

Benkhaldoun leitet ein Projekt zum Bau eines 2-Meter-Teleskops in Marokko. Außerdem leitet er das Atlas-Dark-Sky-Marokko-Projekt. Dieses Projekt soll ein Reservat mit einem Durchmesser von 80 Kilometern bilden, rund um das Oukaimeden-Observatorium und den Nationalpark Toubkal, in dem es keine Lichtverschmutzung gibt, so dass eine ungestörte Beobachtung des Himmels möglich ist. Dieses Dark-Sky-Reservat wird das größte weltweit und das erste in Nordafrika.[3]

Benkhaldoun entwickelte mehrere Instrumente zur Verbesserung der Himmelsbeobachtung. 2017 war er mit seinem Team an der Entdeckung des Trappist-1-Planetensystems beteiligt.[5][3]


Ämter


Benkhaldoun ist Präsident des Nationalen Komitees für Astronomie in Marokko (CNAM) und Präsident der Arabischen Astronomischen Gesellschaft. Diese Gesellschaft arbeitet daran, jungen Forschern aus arabischen Ländern den Zugang zur Astronomie zu erleichtern. Sie organisiert dafür Kurse in Marokko, Ägypten, im Libanon und in Katar.

Benkhaldoun gehört zu den Gründern der Afrikanischen Initiative für Planeten- und Weltraumwissenschaft und ist Mitglied des wissenschaftlichen Beratungs-Komitees.[3][6]


Auszeichnungen


Benkhaldoun erhielt 2008 den Preis für das beste französisch-marokkanische Programm namens „Action Integrée Inter-universitaire“ anlässlich des 25-jährigen Bestehens dieses Programms. 2009 erhielt er den Preis für die zweitbeste Forschungsstruktur an der Cadi-Ayyad-Universität für das Labor für Astrophysik und Hochenergiephysik, das er von 1999 bis 2010 leitete. Benkhaldoun wurde in der Ausgabe 2010 des Magazins Maroc Business Intelligence genannt. Zu Ehren Benkhaldouns wurde der Asteroid (133892) Benkhaldoun[2] benannt.[3]


Veröffentlichungen (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Benkhaldoun Zouhair bei scientificamerican.com. Abgerufen am 12. September 2022.
  2. (133892) Benkhaldoun = 2004 RN8 = 2000 XH46 bei minorplanetcenter.net. Abgerufen am 15. August 2022.
  3. About Benkhaldoun Zouhair bei marrakech-astro.uca.ma. Abgerufen am 12. September 2022.
  4. Zouhair Benkhaldoun bei mearim6.nriag.sci.eg. Abgerufen am 12. September 2022.
  5. Seven temperate terrestrial planets around the nearby ultracool dwarf star TRAPPIST-1 bei nature.com. Abgerufen am 12. September 2022.
  6. Scientific Advisory Committee bei africapss.org. Abgerufen am 12. September 2022.
Personendaten
NAME Benkhaldoun, Zouhair
ALTERNATIVNAMEN زهير بنخلدون (arabisch)
KURZBESCHREIBUNG marokkanischer Astronom
GEBURTSDATUM 1959



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