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Epsilon Eridani (auch: Ran) ist ein sonnenähnlicher Stern mit etwa 0,85 Sonnenmassen und einer Entfernung von ca. 10,5 Lichtjahren von unserem Sonnensystem.

Stern
ε Eridani
AladinLite
Beobachtungsdaten
Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Eridanus
Rektaszension 03h 32m 55,85s [1]
Deklination -09° 27 29,7 [1]
Bekannte Exoplaneten 1
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit 3,73 (3,68 bis 3,78) mag [1][2]
Spektrum und Indices
Veränderlicher Sterntyp BY [2]
B−V-Farbindex +0,88 [3]
U−B-Farbindex +0,59 [3]
R−I-Index +0,47 [3]
Spektralklasse K2 V [2]
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (16,43 ± 0,09) km/s [1]
Parallaxe (310,94 ± 0,16) mas [4]
Entfernung (10,489 ± 0,005) Lj
(3,216 ± 0,002) pc
Visuelle Absolute Helligkeit Mvis +6,18 mag [Anm 1]
Eigenbewegung [4]
Rek.-Anteil: (−975,17 ± 0,21) mas/a
Dekl.-Anteil: (19,49 ± 0,20) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Masse (0,847 ± 0,042) M [5]
Radius (0,702 ± 0,035) R [5]
Leuchtkraft

0,28 L

Effektive Temperatur 5100 K [6]
Metallizität [Fe/H] (−0,13 ± 0,04) [6]
Rotationsdauer 11,1 Tage
Alter ca. 800 · 106 a [6]
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnungε Eridani
Flamsteed-Bezeichnung18 Eridani
Bonner DurchmusterungBD -9° 697
Bright-Star-Katalog HR 1084
Henry-Draper-KatalogHD 22049
Gliese-Katalog GJ 144
Hipparcos-KatalogHIP 16537
SAO-KatalogSAO 130564
Tycho-KatalogTYC 5296-1533-1
2MASS-Katalog2MASS J03325591-0927298
Weitere Bezeichnungen Ran FK5 127 • LHS 1557 • WDS 03330-0928
Anmerkung
  1. Aus Scheinbarer Helligkeit und Entfernung errechnet.

Er ist nach Alpha Centauri und Sirius der drittnächste Stern, der mit dem bloßen Auge erkennbar ist.

Epsilon Eridani gehört zum Sternbild Eridanus und ist von der Entfernung her der nächste Stern dieses Sternbilds. Sein nächster Nachbar ist mit einem Abstand von 5,22 Lj (1,60 pc) Luyten 726-8 (UV Ceti und BL Ceti).


Namen


Epsilon Eridani hatte neben seiner Bayer-Bezeichnung lange Zeit keinen Eigennamen. Nach einem öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb der IAU erhielt er im Dezember 2015 den Namen Ran.

Arabische Siedler entlang der Ostküste Afrikas bedachten den Stern vor fast 700 Jahren gelegentlich mit dem Namen الصادرة Aṣ-Ṣādira („die zurückkehrenden Sträuße“).


Physikalische Eigenschaften


Epsilon Eridani (links) ist kleiner und kühler als die Sonne (rechts).
Epsilon Eridani (links) ist kleiner und kühler als die Sonne (rechts).

Mit einem Alter von einer halben bis einer Milliarde Jahre handelt es sich im Vergleich zur 4,6 Milliarden Jahre alten Sonne um einen recht jungen Stern. Epsilon Eridani ist etwa so groß wie die Sonne, die Helligkeit des K2-Hauptreihensterns beträgt jedoch nur 28 % der Helligkeit der Sonne. Die ungewöhnlichste Eigenschaft dieses Sterns ist sein extrem wechselhaftes optisches Spektrum, das viele Spektrallinien (Emissionslinien) aufweist. Außerdem weist er ein sehr starkes magnetisches Feld und eine relativ geringe Metallizität (besonders bei Eisen) auf. Durch Messungen konnte die Dauer seiner Rotation auf 12 Tage bestimmt werden, was etwa der doppelten Rotationsgeschwindigkeit der Sonne entspricht; dies ist bedingt durch sein noch junges Alter.


Umgebung des Sterns



Staubscheibe


Staubscheibe um Epsilon Eridani, aufgenommen vom James Clerk Maxwell Telescope
Staubscheibe um Epsilon Eridani, aufgenommen vom James Clerk Maxwell Telescope

1998 wurde um Epsilon Eridani eine Gas- und Staubscheibe gefunden, die sich aufgrund seines jungen Alters noch nicht aufgelöst hat. Ihr Abstand zum Stern entspricht etwa dem des Kuipergürtels im Sonnensystem. Die Staubscheibe enthält etwa 1000-mal mehr Staub, als sich im inneren Sonnensystem momentan aufhält. Dies würde bedeuten, dass die Region um Epsilon Eridani tausend Mal mehr Kometenmaterial als unser Sonnensystem enthält. Innerhalb von 35 Astronomischen Einheiten um den Stern ist der Raum von Staub geleert.

Bruce Campbell und andere Astronomen deuteten Dopplermessungen in der Staubscheibe als Klumpen, die möglicherweise durch Resonanzen hervorgerufen wurden. Diese könnten auf einen Planeten hindeuten, der den Stern umkreist.

Zwar gibt es heute keine Zweifel mehr an der Theorie der Planetenentstehung aus solchen Gas- und Staubscheiben, doch es war dies das erste Mal, dass die Astronomen entsprechende Verhältnisse tatsächlich bei einem Stern beobachten konnten.


Asteroidengürtel


Im Oktober 2008 gelang mit Hilfe des Infrarot-Weltraumteleskops Spitzer der Nachweis, dass Epsilon Eridani über zwei Asteroidengürtel verfügt. Die Position des einen Gürtels ist vergleichbar mit der Lage des Asteroidengürtels im Sonnensystem zwischen Mars und Jupiter. Der zweite, dichtere Gürtel befindet sich zwischen dem ersten Gürtel und dem äußeren Kometenring.[7]


Planetensystem


Größenvergleich: Staubscheibe und Planetenbahn von Epsilon Eridani b.
Größenvergleich: Staubscheibe und Planetenbahn von Epsilon Eridani b.

Da Epsilon Eridani einer der nächsten der sonnenähnlichen Sterne ist, wurde schon lange intensiv nach umkreisenden Planeten gesucht. Jedoch hatte die starke Aktivität und Veränderlichkeit des Sterns zur Folge, dass die Auffindung mit den Methoden der Radialgeschwindigkeit schwierig war. Schon in den frühen 1990er Jahren wurde die Existenz eines Trabanten von einem kanadischen Team, geführt von Bruce Campbell und Gordon Walker, angenommen. Ihre Beobachtungen waren jedoch nicht fundiert genug, um seine Existenz damit belegen zu können.

Im Jahr 2000 wurde schließlich die Entdeckung des Planeten Epsilon Eridani b von einem Team, geführt von Artie Hatzes, bekannt gegeben.[8] Die Entdecker bestimmten seine Masse als 1,2 ± 0.33 facher Masse des Planeten Jupiter. Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops bestätigten Anfang Oktober 2006 die Existenz des Exoplaneten.[9]

Ein hypothetischer Planet, der Epsilon Eridani c genannt wird, wurde 2002 basierend auf der Analyse der Struktur der Staubscheibe vorgeschlagen. Die Klumpen in der Staubscheibe könnten Staubpartikel sein, die in Bahnresonanzen eines Planeten mit hoher Exzentrizität verdichtet und gebunden sind.[10][11] Dieser Planet soll eine geringere Masse von etwa 0,1 Jupitermassen besitzen und Epsilon Eridani mit einer Exzentrizität von 0,3 und einer großen Halbachse von 40 AE Abstand in 280 Jahren umkreisen.[12]

Planeten von Epsilon Eridani[13]
Planet
(Reihenfolge
vom Stern aus)
Entdeckt Masse
(MJ)
Radius
(RJ)
Große Halbachse
der Bahn
(AU)
Umlaufzeit
(Tage)
Exzentrizität Bahnneigung
(Grad)
b 2000 1,55 ± 0,24 - 3,39 ± 0,36 2502 ± 10 0,70 ± 0,04 89,0 ± 1,0[6]

Projekt SETI in den 60er Jahren


Im Jahre 1960 wurden Epsilon Eridani und der Stern Tau Ceti im Rahmen des Projektes Ozma, einem SETI-Projekt, unter der Leitung von Frank Drake mehrere Wochen auf Funksignale beobachtet. Das Projekt verlief ergebnislos.


Epsilon Eridani in der Science-Fiction


Da der Stern ein relativ naher sonnenähnlicher Stern ist, erscheint er regelmäßig in der Science-Fiction.



Commons: Epsilon Eridani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. eps Eri. In: SIMBAD. Centre de Données astronomiques de Strasbourg, abgerufen am 1. November 2018.
  2. eps Eri. In: VSX. AAVSO, abgerufen am 1. November 2018.
  3. Bright Star Catalogue
  4. Hipparcos, the New Reduction (van Leeuwen, 2007)
  5. P. E. Kervella, F. Arenou, F. Mignard, F. Thévenin: Stellar and substellar companions of nearby stars from Gaia DR2. Binarity from proper motion anomaly. In: Astronomy & Astrophysics. 623. Jahrgang, März 2019, S. A72, doi:10.1051/0004-6361/201834371, arxiv:1811.08902, bibcode:2019A&A...623A..72K.
  6. eps Eri b. In: Extrasolar Planets Encyclopaedia. Abgerufen am 1. November 2018.
  7. Stefan Deiters: Zwei Asteroidengürtel um Epsilon Eridani. Astronews, 2008, abgerufen am 28. Oktober 2008 (deutsch).
  8. Artie Hatzes et al.: Evidence for a Long-period Planet Orbiting Epsilon Eridani. In: ApJ. Letters. 544. Jahrgang, 2000, S. L145.
  9. Fritz Benedict et al.: The Extrasolar Planet ε Eridani b: Orbit and Mass. In: The Astronomical Journal. 132. Jahrgang, Nr. 5, 2006, S. 2206–2218, bibcode:2006AJ....132.2206B (Online (Memento vom 9. Dezember 2019) [abgerufen am 16. November 2008]).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iop.org
  10. Alice C. Quillen, Stephen Thorndike: Structure in the Epsilon Eridani dusty disk caused by mean motion resonances with a 0.3 eccentricity planet at periastron. In: Cornell University. 2002, arxiv:astro-ph/0208279.
  11. Alice C. Quillen, Stephen Thorndike: Small Planet Spotted About Epsilon Eridani (englisch). In: Space Daily, 25. Oktober 2002. Abgerufen am 20. Juni 2007.
  12. http://exoplanet.eu/catalog/eps%20Eridani_c/
  13. eps Eri. In: NASA Exoplanet Archive. Abgerufen am 1. November 2018.

На других языках


- [de] Epsilon Eridani

[en] Epsilon Eridani

Epsilon Eridani (Latinized from ε Eridani), formally named Ran,[19] is a star in the southern constellation of Eridanus, at a declination of 9.46° south of the celestial equator. This allows it to be visible from most of Earth's surface. At a distance of 10.5 light-years (3.2 parsecs) from the Sun, it has an apparent magnitude of 3.73. It is the third-closest individual star or star system visible to the unaided eye.

[es] Épsilon Eridani

Ran es una estrella de la constelación de Eridanus. Está situada a unos 10,47 años luz de la Tierra, siendo una de las más próximas al sistema solar y la cuarta más próxima visible a simple vista. Es una estrella de la secuencia principal, de tipo espectral K2, muy parecida al Sol, con una masa de 0,83 masas solares, un radio de 0,895 radios solares y una luminosidad estelar de 0,28 veces la solar.

[ru] Эпсилон Эридана

Э́псилон Эрида́на (ε Eri / ε Eridani; Ран; 18 Эридана) — звезда главной последовательности спектрального класса К2 в созвездии Эридана. Находясь на расстоянии 10,5 световых лет, она является третьей из ближайших звёзд (не считая Солнца), видимых без телескопа. В середине декабря 2015 года МАС принял официальное собственное название звезды — Ран (в честь персонажа древнескандинавской мифологии, морской великанши, поднимающей волны и ловящей моряков сетью). Ранее встречалось имя Ас-Садира, которым называли звезду арабы, жившие в Восточной Африке в XIV веке.



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