Der Ringnebel (auch mit Messier 57 oder NGC 6720 bezeichnet) ist ein Planetarischer Nebel im Sternbild Leier.
Planetarischer Nebel Daten des Ringnebels | |
---|---|
![]() | |
Messier 57, der Ringnebel in der Leier, aufgenommen vom Hubble-Weltraumteleskop | |
AladinLite | |
Sternbild | Leier |
Position Äquinoktium: J2000.0 | |
Rektaszension | 18h 53m 35,079s [1] |
Deklination | +33° 01′ 45,03″[1] |
Erscheinungsbild | |
Scheinbare Helligkeit (visuell) | +8,8 mag [2] |
Scheinbare Helligkeit (B-Band) | +9,7 mag [2] |
Winkelausdehnung | 1,4′ × 1′ [2] |
Zentralstern | |
Scheinbare Helligkeit | 15 mag [2] |
Physikalische Daten | |
Rotverschiebung | (−64 ± 2) · 10−6 [2] |
Radialgeschwindigkeit | −19,2 km/s [2] |
Entfernung | 2300 Lj (700 pc) [2] |
Absolute Helligkeit | −0,3 mag [2] |
Masse | 0,2 M☉ [2] |
Durchmesser | 0,9 Lj [2] |
Alter | 20.000 Jahre [2] |
Geschichte | |
Entdeckung | Charles Messier |
Datum der Entdeckung | 31. Januar 1779[3] |
Katalogbezeichnungen | |
NGC 6720 • PK 63+13.1 • GC 4447 • h 2023 • M 57 |
Der Nebel ist der Überrest eines Sterns, der vor etwa 20.000 Jahren seine äußere Gashülle abgestoßen hat. Die Gashülle dehnt sich mit einer Geschwindigkeit von 19 km/s aus und hat derzeit einen scheinbaren Durchmesser von etwa 118 Bogensekunden, was bei einer Entfernung von 2300 Lichtjahren einen absoluten Durchmesser von ca. 1,3 Lichtjahren bedeutet. Im Teleskop erscheint der Nebel ringförmig, weshalb er oft auch als Ringnebel in der Leier bezeichnet wird. Tatsächlich ähnelt die sichtbare Gashülle einem Torus. Im Zentrum des Nebels befindet sich ein Weißer Zwergstern mit einer Oberflächentemperatur von etwa 70.000 °C und einer scheinbaren Helligkeit von 15,8 mag.
M 57 kann relativ leicht aufgefunden werden, da er etwa in der Mitte der Verbindungslinie der Sterne β und γ Lyrae steht.
M 57 wurde Mitte Februar 1779 von Antoine Darquier bei Beobachtungen entlang der Bahn des Kometen Bode (C/1779 A1 (Bode)) gesehen. Lange Zeit galt dies als Erstbeobachtung des Ringnebels. Im selben Jahr nahm Charles Messier ihn in seinen Katalog auf. Neuen Quellen zufolge hat jedoch Messier selber das Objekt bereits am Morgen des 31. Januar zum ersten Mal beobachtet.[4]
Darquier verglich das Aussehen des Nebels mit einem Planeten, was den Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel veranlasste, diesen Typ von Nebel als Planetarischer Nebel zu bezeichnen.
M 57 kann bereits in einem kleinen Teleskop ab 10 cm Öffnung als nebliger „Rauchring“ wahrgenommen werden. Dieser ist allerdings relativ klein, so dass höhere Vergrößerungen (> 100) zweckmäßig sind. In Teleskopen ab 20 cm Öffnung werden bei höherer Vergrößerung Strukturen im Ring sichtbar.
Der Zentralstern ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 15,8m allerdings äußerst lichtschwach. Um ihn zu beobachten, benötigt man ein Teleskop von mindestens 25 cm Öffnung.
Gesamtliste
NGC 6696 | NGC 6697 | NGC 6698 | NGC 6699 | NGC 6700 | NGC 6701 | NGC 6702 | NGC 6703 | NGC 6704 | NGC 6705 | NGC 6706 | NGC 6707 | NGC 6708 | NGC 6709 | NGC 6710 | NGC 6711 | NGC 6712 | NGC 6713 | NGC 6714 | NGC 6715 | NGC 6716 | NGC 6717 | NGC 6718 | NGC 6719 | NGC 6720 | NGC 6721 | NGC 6722 | NGC 6723 | NGC 6724 | NGC 6725 | NGC 6726 | NGC 6727 | NGC 6728 | NGC 6729 | NGC 6730 | NGC 6731 | NGC 6732 | NGC 6733 | NGC 6734 | NGC 6735 | NGC 6736 | NGC 6737 | NGC 6738 | NGC 6739 | NGC 6740 | NGC 6741 | NGC 6742 | NGC 6743 | NGC 6744 | NGC 6745