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Johann Daniel Titius (auch: Tietz, Tietze; * 2. Januar 1729 in Konitz; † 11. Dezember 1796 in Wittenberg) war ein deutscher Gelehrter, der sich unter anderem mit Astronomie, Physik und Biologie befasste. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Titius“.

Johann Daniel Titius, Porträt von Johann Samuel Ludwig Halle nach einem Gemälde von Benjamin Calau, 1770
Johann Daniel Titius, Porträt von Johann Samuel Ludwig Halle nach einem Gemälde von Benjamin Calau, 1770

Leben


Anfänglich besuchte er die Schule seiner Heimatstadt. Nach dem frühen Tod seines Vaters wurde Titius von seinem Onkel Michael Christoph Hanow,[1] der Professor in Danzig war, erzogen und bezog das dortige Gymnasium. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Danzig nahm er ein Studium an der Universität Leipzig auf, wo er 1752 den akademischen Grad eines Magisters erlangte (mit einer Magisterarbeit über das Mondlicht) und als Privatdozent an der philosophischen Fakultät aufgenommen wurde. 1756 übernahm er an der Universität Wittenberg die Professur der niederen Mathematik und übernahm 1761 die öffentlichen Vorlesungen über Physik für den aus Wittenberg abwesenden Georg Matthias Bose auf. Da Bose nicht mehr wiederkehrte, erhielt Titius die Physikprofessur vom polnischen König und sächsischen Kurfürsten aufgetragen. Er unterrichtete auch Philosophie, natürliche Theologie und Naturrecht. 1768 wurde er Rektor der Universität. Angebote auf eine Professur in Göttingen, Helmstedt, Kiel und Danzig schlug er aus.

Als Gelehrter war er sehr vielseitig. Heute ist er vor allem für die Aufstellung einer Formel von 1766 bekannt, die eine gewisse Regelmäßigkeit in den mittleren Abständen der Planeten von der Sonne mathematisch beschreibt und als Titius-Bode-Reihe bekannt ist. Als Physiker war er ein Anhänger von René Descartes und betonte die Rolle des Experiments, war aber auch an wirtschaftlichen Anwendungen interessiert. Insbesondere befasste er sich mit Thermometern. In der Biologie folgte er Carl von Linné. Er gab wissenschaftliche Zeitschriften heraus (und förderte Nachdrucke der Philosophical Transactions der Royal Society).

Er schrieb auch in nur einem Jahr (1753–1754) eine deutsche Gesamtübersetzung der Essais von Michel de Montaigne, die lange Zeit als die beste anerkannt war, zumindest bis 1998, als die Neuübersetzung von Hans Stilett erschien. Seine Übersetzungen von Montaigne und der Discours sur les sciences et les arts von Jean-Jacques Rousseau unternahm er auf Anregung von Johann Christoph Gottsched. Er schrieb theologische und philosophische Aufsätze im Sinn der Natürlichen Religion der Aufklärungszeit und historische Werke (Geschichte Westpreußens, Geschichte der Elbübergänge bei Wittenberg).

Er war Mitglied zahlreicher Akademien wie den naturforschenden Gesellschaften in Berlin und Danzig, der Leipziger Ökonomischen Societät.[2] (1767) und der Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften in Erfurt und auf literarischem Gebiet der Deutschen Gesellschaften in Jena, Erlangen, Leipzig und Bernburg und Mitgründer der Wittenberger Deutschen Gesellschaft.


Ehrungen


Zu Ehren von Johann Daniel Titius wurde der Asteroid (1998) Titius nach ihm benannt, ebenso ein Mondkrater.[3]


Schriften


als Autor

als Herausgeber

als Respondent

als Übersetzer


Fußnoten und Einzelnachweise


  1. Robert Knott in Allgemeine Deutsche Biographie
  2. "Achte Anzeige der Leipziger ökonomischen Societät" als "Beylage zum 24sten Stück" des Leipziger Intelligenz-Blatt. 1767, S. 237
  3. Titius im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS

Literatur




Commons: Johann Daniel Titius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Titius, Johann Daniel
ALTERNATIVNAMEN Tietz, Johann Daniel; Tietze, Johann Daniel
KURZBESCHREIBUNG preußischer Astronom, Physiker und Biologe
GEBURTSDATUM 2. Januar 1729
GEBURTSORT Konitz
STERBEDATUM 11. Dezember 1796
STERBEORT Lutherstadt Wittenberg

На других языках


- [de] Johann Daniel Titius

[en] Johann Daniel Titius

Johann Daniel Titius (born Johann Daniel Tietz(e), 2 January 1729 – 16 December 1796) was a German astronomer and a professor at Wittenberg.[1]

[es] Johann Daniel Titius

Johann Daniel Titius (2 de enero de 1729 - 11 de diciembre de 1796) fue un astrónomo alemán. profesor en Wittenberg.[1]

[fr] Johann Daniel Titius

Johann Daniel Titius ou également Johann Daniel Tietz (2 janvier 1729 à Konitz, Prusse royale) – 11 décembre 1796 à Wittemberg en électorat de Saxe) était un astronome allemand et professeur à Wittenberg.

[it] Johann Daniel Titius

Johann Daniel Tietz (meglio noto come Johann Daniel Titius) (Chojnice, 2 gennaio 1729 – Wittenberg, 11 dicembre 1796) è stato un astronomo tedesco.



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