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Johann Georg Liebknecht (* 23. April 1679 in Wasungen, Thüringen; † 17. September 1749 in Gießen) war Professor der Mathematik (1707–1737) und Theologie (seit 1721) an der Ludoviciana und Superintendent in Gießen.

Liebknecht in der Gießener Professorengalerie
Liebknecht in der Gießener Professorengalerie

Leben


Liebknecht war nicht zuletzt auf Empfehlung von Gottfried Wilhelm Leibniz an die kleine Landesuniversität in Gießen berufen worden, da er vielseitig begabt war und mehrere Fächer kompetent lehren konnte. So war er sowohl ein anerkannter evangelischer Theologe als auch ein führender Mathematiker. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeiten lagen in der Anwendung der Mathematik im Militärwesen (Artillerie, Festungsbau), Geologie (Minerallagerstätten), Altertumskunde (Ausgrabungen von Grabhügeln bei Gießen), Fossilien und Astronomie. Wie auch andere protestantische Theologen vermied er selbst noch 200 Jahre nach Kopernikus eine Aussage zum heliozentrischen Weltbild.
Er war in Verbindung mit berühmten Wissenschaftlern wie Gottfried Wilhelm Leibniz. Seit 1715 war er Mitglied der Leopoldina und seit 1716 gehörte er der Königlichen Preußischen Sozietät der Wissenschaften an. 1728 wurde er zum „Fellow of the Royal Society“ gewählt.

Wie alle Rektoren der Universität wurde er porträtiert. Dieses Porträt ist Teil der „Gießener Professorengalerie“.


Sidus Ludoviciana


Liebknecht war ein eifriger Astronom. Er machte einige der seltenen Nordlichtbeobachtungen in der Zeit von 1711 bis 1721, also im ausgehenden Maunder-Minimum. Mit einer anderen Beobachtung hat er allerdings kein Ruhmesblatt errungen. Am 2. Dezember 1722 beobachtete er im Teleskop einen schwachen Stern und vermeinte eine Relativbewegung (Eigenbewegung) zu den benachbarten Sternen des Großen Wagens, Mizar und Alkor, zu sehen. Er nannte den vermeintlichen neuen Planeten Sidus Ludoviciana. Liebknecht hatte jedoch übersehen, dass dieser Stern schon 1616 von Benedetto Castelli am gleichen Sternort beobachtet worden war, er also kein Planet sein konnte.


Herkunft und Nachkommen


Nach einer alten Familienüberlieferung soll Martin Luther zu den Vorfahren gehören, was sich jedoch nicht urkundlich dokumentieren lässt. Auch sein Urenkel Wilhelm Liebknecht, einer der Gründerväter der SPD, erwähnte diese Abstammung, als man ihn auf sein Verhältnis zur Religion ansprach.

Johann Georg Liebknecht ist der Vorfahr von Wilhelm, Karl, Theodor, Otto, Robert und Kurt Liebknecht. Er hatte 21 Kinder aus zwei Ehen. Die Söhne Wilhelm Liebknechts (als bekannteste Theodor, Karl und Otto) sowie dessen Enkel (als bekannteste Robert und Kurt) sind gleich doppelt mit Johann Georg verwandt: Wilhelm ist ein Nachfahr aus der 2. Ehe (1720) mit der Arzttochter Regine Sophie Hoffmann (1698–1778) und Wilhelms 2. Ehefrau Natalie Reh (1835–1909) ist eine Urenkelin Johann Georgs aus dessen 1. Ehe (1707) mit der Arzttochter Katharina Elisabeth Elwert (1686–1719).


Schriften



Literatur




Personendaten
NAME Liebknecht, Johann Georg
KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und Theologe, Professor der Theologie und Mathematik
GEBURTSDATUM 23. April 1679
GEBURTSORT Wasungen
STERBEDATUM 17. September 1749
STERBEORT Gießen

На других языках


- [de] Johann Georg Liebknecht

[en] Johann Georg Liebknecht

Johann Georg Liebknecht (23 April 1679 in Wasungen, Thuringia – 17 September 1749 in Giessen) was a German theologian and scientist. He was professor of mathematics and theology at the Ludoviciana (University) in Giessen, Germany.

[ru] Либкнехт, Иоганн Георг

Иоганн Георг Либкнехт (нем. Johann Georg Liebknecht; 23 апреля 1679 (1679-04-23), Вазунген — 17 сентября 1749, Гисен) — профессор математики и богословия в Гиссенском университете («Людовикиане») и суперинтендент Гиссена. Предок Вильгельма Либкнехта. В 1711-1721 годах наблюдал и изучал северное сияние.



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