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Johann Georg Repsold (* 19. September 1770 in Wremen bei Bremerhaven; † 14. Januar 1830 in Hamburg) war ein deutscher Feinmechaniker und Gründer der berühmten Werkstatt für astronomische Instrumente.

Johann Georg Repsold 1828, Porträt von Gerdt Hardorff
Johann Georg Repsold 1828, Porträt von Gerdt Hardorff

Biografie


Die von Repsold erbaute zweite Sternwarte auf dem Wall beim heutigen Museum für Hamburgische Geschichte, Lithografie der Gebrüder Suhr um 1840
Die von Repsold erbaute zweite Sternwarte auf dem Wall beim heutigen Museum für Hamburgische Geschichte, Lithografie der Gebrüder Suhr um 1840
Büste von Johann Georg Repsold in den Anlagen des Museums für Hamburgische Geschichte.
Büste von Johann Georg Repsold in den Anlagen des Museums für Hamburgische Geschichte.
„Oberspritzenmeister Repsold“
„Oberspritzenmeister Repsold“
Traditionsschiff Repsold von 1941
Traditionsschiff Repsold von 1941

Repsold war der Sohn des Predigers Johann Repsold. Er erhielt neben seiner allgemeinen Schulbildung bei Reinhard Woltman in Ritzebüttel Privatunterricht speziell in Wasserbau, Instrumentenbau, Zeichnen und Mathematik.

Mit 19 Jahren kam Repsold nach Hamburg und war dort bis 1795 als Geometer bei der Stadtverwaltung angestellt. 1796 avancierte er zum Wassertechniker bei der Elbdeputation. Zwei Jahre später wurde er dort zum Spritzenmeister (Direktor der Feuerwehr) befördert und 1809 zum Oberspritzenmeister des gesamten Hamburger Löschwesens gewählt. Daneben widmete er sich aus Liebhaberei der Anfertigung feinmechanischer Geräte.

1799 gründete er in Hamburg eine kleine Manufaktur für astronomische und geodätische Instrumente und Werkzeuge. Hier arbeitete Repsold in der Hauptsache als Konstrukteur. Indem Repsold Mikroskope zum besseren Ablesen der Teilkreise an Teleskopen heranzog, konnte er die Genauigkeit des Meridiankreises sehr verbessern. In den folgenden Jahren baute Repsold, später seine Söhne und Enkel, das Unternehmen weiter aus. Die Firma A. Repsold & Söhne wurde zu einem führenden Unternehmen in der Herstellung von Fernrohren und bestand bis 1919. 1802 errichtete Repsold ein privates Observatorium auf der sich oberhalb der St. Pauli-Landungsbrücken befindlichen ehemaligen Bastion Albertus, dem heutigen Stintfang (die Sternwarte am Stintfang). Ab 1808 war er mit dem königlichen Hofastronomen Heinrich Christian Schumacher befreundet, der 1821 im benachbarten dänischen Altona die Altonaer Sternwarte erbaute und dem Repsold bei der Verbesserung von trigonometrischen Gerätschaften half.

1812, während der napoleonischen Besatzungszeit, musste die Sternwarte abgerissen werden. Im gleichen Jahr stellte Repsold einen Antrag auf Errichtung einer neuen Sternwarte am Stadtwall. Der Antrag wurde erst zehn Jahre später vom Senat genehmigt, unter der Auflage, dass Repsold die Sternwarte ausrüstet. Die Sternwarte wurde 1825 auf der ehemaligen Bastion Henricus – dort wo sich heute das Museum für Hamburgische Geschichte befindet – errichtet und 1828 fertiggestellt. Erster Observator wurde Christian August Friedrich Peters. 1833 wurde die Sternwarte als Staatsinstitut von Hamburg übernommen. Diese Sternwarte am Millerntor ist der Vorgänger der heutigen Sternwarte Bergedorf am Gojenberg (1909 übersiedelt).

1830 starb er bei einem Löscheinsatz in Hamburg, als er von einer einstürzenden Mauer erschlagen wurde. Sein Sohn Adolf Repsold führte die Werkstatt zusammen mit seinem älteren Bruder Georg Repsold fort.


Ehrungen



Bedeutende Arbeiten


JahrGerätBrennweiteAbnehmer
1803MeridiankreisJ.G. Repsold, später Sternwarte Göttingen
1806Kreisteilungsmaschine2 FußJ.G. Repsold
1806UniversalinstrumentJ.G. Repsold
1817DurchgangsinstrumentSternwarte Altona
1820Basisapparat (Braaker Basis)Heinrich Christian Schumacher
1821HeliotropSternwarte Göttingen
1825PendelapparatSternwarte Königsberg
1826Durchgangsinstrument5 FußHamburger Sternwarte
1828LeuchtapparatFeuerschiff Kattegat

Parallelität zu Reichenbach


Persönlich und industriegeschichtlich besteht eine auffällige Parallelität zum bayerischen Unternehmer und Instrumentenbauer Georg Friedrich Reichenbach (1771–1828). Auch er begann als Feinmechaniker und Konstrukteur, gründete nur 4 Jahre später ebenfalls ein Unternehmen für astronomische und geodätische Instrumente und erreichte damit eine ähnliche Bedeutung.


Literatur


Publikationen im Niederdeutschen Heimatblatt



Commons: Johann Georg Repsold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Volker Plagemann: „Vaterstand, Vaterland, schütz dich Gott mit starker Hand“. Denkmäler in Hamburg, Christians Verlag Hamburg 1986, ISBN 3-7672-0967-5, S. 43 ff.
  2. repsold.net
  3. Manfred Gihl: Die Feuerlöschboote, Ambulanzboote und Kleinboote der Feuerwehr Hamburg, 2016, PDF
  4. Löschboot Repsold: Heimathafen Großstadtrevier. In: HAMBURG schnackt! 3. Juli 2015, abgerufen am 26. März 2020.
Personendaten
NAME Repsold, Johann Georg
KURZBESCHREIBUNG deutscher Feinmechaniker
GEBURTSDATUM 19. September 1770
GEBURTSORT Wremen bei Bremerhaven
STERBEDATUM 14. Januar 1830
STERBEORT Hamburg

На других языках


- [de] Johann Georg Repsold

[en] Johann Georg Repsold

Johann Georg Repsold (19 September 1770 – 14 January 1830) was a German astronomer and fireman. He began to make astronomic instruments mainly for his own use and his third son Adolf Repsold went on to establish a well-known astronomical instrument making company A & G. Repsold which later became A. Repsold and Sohne.

[es] Johann Georg Repsold

Johann Georg Repsold (19 de septiembre de 1770 – 14 de enero de 1830) fue un astrónomo alemán.[1]

[fr] Johann Georg Repsold

Johann Georg Repsold (19 septembre 1770, Wremen - 14 janvier 1830, Hambourg) est un astronome et fabricant d'instruments allemand.

[it] Johann Georg Repsold

Johann Georg Repsold (Wremen, 19 settembre 1770 – Amburgo, 14 gennaio 1830) è stato un astronomo tedesco.



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