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Johann Schön (* 22. Juni 1771 in der Burg Salzburg bei Neustadt an der Saale; † 18. April 1839 in Würzburg) war ein deutscher katholischer Geistlicher, unter anderem Mathematiker und Meteorologe sowie Professor der Mathematik und Astronomie in Würzburg.


Leben


Johann Schön wurde als viertes Kind des selbständigen Bauern Johann Schön und seiner Ehefrau Elisabeth geboren.

Er besuchte im nahen Dorf Salz die Lateinschule und anschließend von 1784 bis 1789 das vom Augustinerorden geleitete Gymnasium in Münnerstadt bei Professor Eusebius Stapf (1751–unbekannt).[1] 1789 begann Johann Schön ein zweijähriges Philosophie-Studium an der Universität Würzburg und erhielt nach öffentlicher Disputation den Dr. phil. Im Anschluss studierte er Theologie und trat 1792 als Alumnus in das geistliche Seminar in Würzburg ein, dort übte er ein Jahr lang die Stelle eines öffentlichen Repetitors der Philosophie aus.

Am 19. September 1795 erhielt er die Priesterwürde durch Fürstbischof Georg Karl von Ferchenbach, dieser übertrug ihm auch den Posten des Hausgeistlichen des Klerikalseminars. Er wurde 1796 Kaplan in Arnstein und 1797 öffentlicher Professor der Philosophie am Gymnasium in Würzburg. Nachdem sein ehemaliger Lehrer Franz Trentel in den Ruhestand ging, ernannte ihn Fürstbischof Ferchenbach zum außerordentlichen Professor der Mathematik an der Universität und Johann Schön wurde Mitglied der philosophischen Fakultät.

Nachdem 1803 das Hochstift Würzburg an das Kurfürstentum Bayern fiel, wurde das Gymnasium neu organisiert und der Philosophiekurs wieder der Universität zugewiesen; die Stelle an der mathematischen Sektion der Universität wurde mit Johann Nepomuk Fischer und Konrad Stahl besetzt, so dass Johann Schön ohne Anstellung war.

1804 erhielt er dann eine Anstellung als Mathematik- und Physiklehrer am Gymnasium, nutzte jedoch auch die neue Einrichtung des Privatdozentums, um als Privatlehrer für Mathematik tätig zu sein.

Der erneute Regierungswechsel 1806 führte dazu, dass das Fürstentum Würzburg unter die Herrschaft des Habsburgers Ferdinand III. von Toskana kam und als Großherzogtum Würzburg eigenständig wurde. Der zweijährige Philosophiekurs wurde wieder am Gymnasium eingeführt und Johann Schön zum Lehrer der Oberklasse ernannt, dazu verblieb er als Mathematiklehrer am Gymnasium. Aus finanziellen Gründen wurde jedoch seine Bewerbung um den freigewordenen Lehrstuhl für Mathematik (Johann Nepomuk Fischer war verstorben und Konrad Stahl an die Universität Landshut berufen worden) abgelehnt, die Lehrstühle blieben bis 1809 unbesetzt.

Am 7. September 1809 erfolgte seine Ernennung zum öffentlichen und ordentlichen Professor der Mathematik, nachdem die neue Organisation des Großherzog für eine Rekatholisierung der Universität zu Zwangspensionierungen für protestantische Professoren führte. Diese Professur übte er bis zu seinem Tod aus.

Zwischen 1808 und 1816 unterrichtete er zusätzlich Fortbildungsschüler und junge Handwerker in den vier mathematischen Schulen der 1806 gegründeten Gesellschaft zur Förderung und Vervollkommnung der mechanischen Künste und Gewerbe (ab 1851 Polytechnischer Zentralverein[2]) in Mathematik, Geometrie, Mechanik, Statik und Baukunst.

1816 beschäftigte er sich vermehrt mit Himmels- und Witterungskunde, außerdem hielt er Astronomievorlesungen und setzte sich für die Wiederherstellung der Sternwarte auf dem Turm der Neubaukirche ein; durch den Tod seines Erbauers Franz Huberti und die ständigen Regierungswechsel war dieses vernachlässigt worden, so dass die Einrichtung verfallen war. Ihm wurde ab Mai 1819 ehrenamtlich die Leitung der Sternwarte übertragen.

Bereits 1811 beschäftigte sich Johann Schön zunehmend mit der Witterungskunde und von 1818 bis zu seinem Tod 1839 zeichnete er lückenlos im königlichen Hofgarten seine Beobachtungen auf. Diese bilden heute eine wichtige Informationsquelle für das Klima von Würzburg zu Beginn des 19. Jahrhunderts, da eine staatliche Wetterwarte erst 1880 eröffnet wurde.[3]

Als Johann Schön starb wurde Andreas Metz sein Nachfolger.


Mitgliedschaften


Er übte einige Jahre das Amt des Präses der Würzburger Marianischen Sodalität aus.

Er war Mitglied des akademischen Senats der Universität Würzburg.


Ehrungen


Nach ihm wurde die Schönstraße in Veitshöchheim benannt.


Schriften (Auswahl)


Johann Schön war der Verfasser von weitverbreiteten Lehrbüchern zur Mathematik sowie diverser schulpädagogischer Schriften. Er veröffentlichte 32 Schriften in Buchform sowie 95 Veröffentlichungen in Zeitschriften.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Schematismus der Diözese Würzburg: 1823. Echter-Verlag, 1823 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Peter Thiel: Franz Oberthür und der Polytechnische Zentralverein. Franz-Oberthür-Schule (Website).
  3. Wetterzentrale Forum :: Offizielle Wetterstationen :: DWD Station Würzburg ( ID 5705 ): Bildbericht vom 25.06.2017. Abgerufen am 10. Dezember 2017 (deutsch).
Personendaten
NAME Schön, Johann
KURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher, Mathematiker, Meteorologe, Astronom und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 22. Juni 1771
GEBURTSORT Burg Salzburg
STERBEDATUM 18. April 1839
STERBEORT Würzburg



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