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Julius Fényi SJ (ungarisch Fényi Gyula, ursprünglich Julius Finck; * 8. Jänner 1845 in Ödenburg; † 21. Dezember 1927 in Kalocsa) war ein ungarischer Jesuit und Astronom, der insbesondere für seine umfangreichen Sonnenbeobachtungen bekannt wurde.

Gedenktafel für Julius Fényi an seinem Geburtshaus in Ödenburg
Gedenktafel für Julius Fényi an seinem Geburtshaus in Ödenburg

Leben


Julius Finck wurde 1845 als jüngstes von elf Kindern des Kaufmanns Ignaz Finck und der Anna Maria Binder geboren. Im Alter von zwölf Jahren wurde er Waise. Er maturierte am Benediktinergymnasium in Ödenburg. Nach einer schweren Krankheit trat er 1864 in die Gesellschaft Jesu ein und absolvierte sein Noviziat in Tyrnau. Dort studierte er Philosophie und Physik und unterrichtete anschließend von 1871 bis 1874 Physik, Mathematik, Chemie und Naturgeschichte in Kalocsa. Dabei nahm er den Namen Fényi an. Von 1874 bis 1878 studierte er Theologie an der Universität Innsbruck und wurde 1877 zum Priester geweiht. Daneben beschäftigte er sich mit physikalischen und mathematischen Studien bei Leopold Pfaundler und Otto Stolz.

Ab 1878 unterrichtete er wieder in Kalocsa, von 1880 bis 1882 war er Assistent am dortigen Haynald-Observatorium, anschließend war er als Mathematiklehrer an der höheren Lehranstalt des Jesuitenordens in Preßburg tätig. 1885 wurde er als Nachfolger von Carl Braun zum Direktor des Haynald-Observatoriums ernannt und beschäftigte sich, bedingt durch die Ausstattung der Sternwarte, hauptsächlich mit der Beobachtung der Sonne. 1913 trat er aus gesundheitlichen Gründen von der Leitung der Sternwarte zurück, führte seine Beobachtungen aber noch bis 1917 weiter. Sein Nachfolger als Direktor wurde Theodor Angehrn.


Leistungen


Von 1885 bis 1917, 32 Jahre lang, beobachtete Fényi jeden Tag, an dem das Wetter es erlaubte, mit dem 7-Zoll-Refraktor des Haynald-Observatoriums die Sonne und machte damit die Sternwarte zu einer führenden Einrichtung der Sonnenforschung. Seine rund 40.000 Beobachtungen der Sonne stellen eine einzigartige Datensammlung dar. Fényi untersuchte insbesondere Sonnenflecken und Protuberanzen, er verfolgte die Veränderungen der Form und die Geschwindigkeit ihres Auftretens. Neben den detaillierten Beobachtungen der Phänomene stellte er auch Vermutungen über ihre Natur auf. Er untersuchte den Zusammenhang zwischen Protuberanzen und geomagnetischen Phänomenen und schloss, dass die Aktivitäten auf der Oberfläche und in der Atmosphäre der Sonne durch Prozesse in ihrem Inneren gesteuert werden. Fényi beschäftigte sich aber auch mit anderen Zweigen der Astronomie und Astrophysik sowie mit Meteorologie.


Auszeichnungen und Ehrungen



Veröffentlichungen (Auswahl)



Bücher



In Zeitschriften



Literatur




Commons: Gyula Fényi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Fényi im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
  2. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. 6. Auflage. Springer, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-642-29717-5, S. 1253, doi:10.1007/978-3-642-29718-2.
Personendaten
NAME Fényi, Julius
ALTERNATIVNAMEN Fényi, Gyula; Finck, Julius
KURZBESCHREIBUNG ungarischer Jesuit und Astronom
GEBURTSDATUM 8. Januar 1845
GEBURTSORT Ödenburg
STERBEDATUM 21. Dezember 1927
STERBEORT Kalocsa

На других языках


- [de] Julius Fényi

[en] Gyula Fényi

Fényi Gyula (8 January 1845 – 21 December 1927) was a Hungarian Jesuit and astronomer. He is also known by the name P. Julius Fenyi SJ. He is best known for his work on our sun and leading the Haynald Observatory to be a leader in solar studies.[1]

[it] Gyula Fényi

Gyula Fényi (Sopron, 8 gennaio 1845 – Kalocsa, 21 dicembre 1927) è stato un gesuita e astronomo ungherese.



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