Wiktor Hamasaspi Hambardsumjan bzw. Ambarzumjan (armenischՎիկտոր Համազասպի Համբարձումյան; russischВиктор Амазаспович Амбарцумян/ Wiktor Amasaspowitsch Ambarzumjan; englischViktor Ambartsumian; wissenschaftliche Transliteration Viktor Hambarjowmyan; * 5.Septemberjul. / 18.September1908greg. in Tiflis, Gouvernement Tiflis, Russisches Kaiserreich; † 12. August 1996 in Bjurakan, Armenien) war ein armenischer Astrophysiker und Astronom.
Durch die in der UdSSR als Staatssprache übliche russische Sprache, die den laut „Հ“=„H“ nicht kennt, ist er außerhalb Armeniens vor allem in der Transkription aus dem Russischen als Wiktor Amasaspowitsch Ambarzumjan oder Viktor Amazaspovich Ambartsumian bekannt.
Wiktor Hambarzumjan
Der auch im Westen hoch angesehene Wissenschaftler schrieb neben zahlreichen Forschungsarbeiten auch populäre Artikel über die Kosmologie. Er war Materialist und Anhänger des dialektischen Materialismus.
Wegen seiner wissenschaftlichen Verdienste, aber auch seiner Regierungsnähe wählte ihn das Astronomische Council der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften zu seinem Präsidenten. In den 1970ern publizierte er über philosophische Fragen der Teilchenphysik und des dialektischen Materialismus.
Karriere
Wiktor Hambardsumjan schloss sein Studium an der Staatlichen Universität Leningrad ab, arbeitete von 1928 bis 1931 mit Aristarch Belopolski am Pulkowo-Observatorium und war von 1934 bis 1943 Professor in Leningrad. 1946 gründete er das Astrophysikalische Observatorium von Bjurakan. Er entdeckte 1947 die Sternassoziationen und lieferte wesentliche Arbeiten zum Sternenaufbau, zu Novaausbrüchen und instabilen galaktischen Kernen. Er wurde Mitglied der Armenischen Akademie der Wissenschaften und war von 1947 bis 1993 ihr Präsident.
Er schrieb als erster ein Buch in Russland über theoretische Astrophysik und vertrat als erster die Auffassung, dass T-Tauri-Sterne astronomisch gesehen sehr jung sind.
Von 1961 bis 1964 war er Präsident der Internationalen Astronomischen Union.
In der Liste der „wichtigsten Personen des 20. Jahrhunderts“ des Time Magazine wurde Hambardsumjan 2000 in der Kategorie „Wichtigste Wissenschaftler und Denker“ auf Platz 3 unter den ersten zehn Persönlichkeiten gewählt.[3]
Denkmal im Jerewaner Observatorium
Ehrungen
1957 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewählt; seit 1969 gehörte er dieser Akademie als auswärtiges Mitglied an.[4]
1958 wurde er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences sowie der Académie des sciences in Paris. 1959 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina[5] und der National Academy of Sciences gewählt. 1968 wurde er Mitglied der Royal Society[6] und 1970 wurde er Mitglied der Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften[7].
Seit 2010 wird alle zwei Jahre von der Armenischen Akademie der Wissenschaften der mit 500.000 US-Dollar dotierte Wiktor Hambardsumjan-Preis für Verdienste in der Astrophysik vergeben.[10]
Privates
Wiktor Hambardsumjan hatte vier Kinder. Sein Sohn Ruben Hambarzumjan ist Mathematiker, spezialisiert auf stochastische Geometrie, und Mitglied der Armenischen Akademie der Wissenschaften, sein Sohn Rafael Hambarzumjan ist Laser-Physiker.
Schriften und Werke
Das Weltall. J. A. Barth, Leipzig 1953
Die Sternassoziationen und die Entstehung der Sterne. Akademie-Verlag, Berlin 1951
Philosophische Probleme der Physik der Elementarteilchen. Mainz, München 1966
Philosophische Probleme der modernen Kosmologie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1965
Probleme der modernen Kosmogonie. Akademie-Verlag, Berlin 1980
Struktur und Formen der Materie, dialektischer Materialismus und moderne Naturwissenschaft. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1969
Theoretische Astrophysik. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1957
G. Israelian:Victor Amazaspovich Ambartsumian, 1912-1996. In: Bulletin of the American Astronomical Society. Vol. 29, No. 4, 1997, Obituaries – Prepared by the Historical Astronomy Division, S.1466f. (englisch, Online[abgerufen am 24.August 2020]).
Համբարձումյան, Վիկտոր Համազասպի (armenisch); Амбарцумян, Виктор Амазаспович; Ambarzumjan, Wiktor Amasaspowitsch (russisch); Ambartsumian, Viktor (englisch)
KURZBESCHREIBUNG
armenischer Astrophysiker und Astronom
GEBURTSDATUM
18. September 1908
GEBURTSORT
Tiflis, Gouvernement Tiflis, Russisches Kaiserreich
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