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SN 2006gy ist eine Supernova, die am 18. September 2006 im Rahmen des Programms Texas Supernova Search (University of Berkeley, Kalifornien, Team um Nathan Smith) entdeckt wurde. Sie befindet sich in der Galaxie NGC 1260, die etwa 73 Mpc (etwa 238 Millionen Lichtjahre) entfernt ist, und wird aufgrund schwacher Wasserstofflinien derzeit als Supernova Typ IIb eingestuft.

SN 2006gy (rechts) und der Kern seiner Galaxie NGC 1260, Röntgenstrahlungs-Aufnahme des Chandra Röntgen-Observatoriums
SN 2006gy (rechts) und der Kern seiner Galaxie NGC 1260, Röntgenstrahlungs-Aufnahme des Chandra Röntgen-Observatoriums
Lichtkurve von SN 2006gy (obere Kurve) verglichen mit den Lichtkurven anderer Supernovae
Lichtkurve von SN 2006gy (obere Kurve) verglichen mit den Lichtkurven anderer Supernovae

SN 2006gy unterscheidet sich allerdings deutlich von anderen Supernovae: Die bisher bekannten Supernovae weisen absolute Helligkeiten von etwa −16 bis −20,5 Magnituden (mag) auf, wobei die leuchtkräftigsten ihr Maximum etwa 20 Tage nach Entdeckung erreichen – SN 2006gy ist dagegen mit einer Leuchtkraft von −22 mag um mehr als eine Magnitude leuchtstärker und damit, gemessen an der absoluten Helligkeit, die zu diesem Zeitpunkt nach SN 2005ap (M= −22,7 mag) zweithellste bekannte Supernova; zudem lag die Helligkeit etwa 100 Tage lang über −21 mag und das Maximum wurde erst 70 Tage nach Entdeckung erreicht.


Mögliche Explosionsmechanismen


Der Mechanismus hinter der Explosion ist allerdings bislang noch nicht geklärt. Folgende Theorien werden derzeit diskutiert:


Extrem massereicher Vorläuferstern


Der Vorläuferstern kann nach Interpretation des Entdeckerteams nur ein sehr massereicher Stern sein: Nach dem bisher plausibelsten Szenario, bei dem ein Großteil der Leuchtkraft aus dem Zerfall von 56Ni (Zerfallskette: 56Ni → 56Co → 56Fe) stammt, würden größenordnungsmäßig etwa 20 Sonnenmassen an 56Ni benötigt (zum Mechanismus der Fusionsreaktionen siehe unter Nukleosynthese); typische Nickelmengen liegen jedoch im Falle einer Supernova vom Typ II und einer Sternmasse zwischen 15 und 20 Sonnenmassen bei etwa 0,07 Sonnenmassen und damit um mehr als zwei Größenordnungen darunter – der Vorläuferstern muss also deutlich schwerer gewesen sein.


Paarinstabilitäts-Supernova


Ferner spricht das Entdeckerteam von der Möglichkeit, es könnte sich beim Vorläuferstern um einen Leuchtkräftigen Blauen Veränderlichen (LBV) ähnlich η Car gehandelt haben, der durch eine Paarinstabilität vollständig zerrissen wurde. Obwohl diese Hypothese sehr gut zu den bisher bekannten Daten der Supernova zu passen scheint, so widerspricht sie mehreren gängigen Vorstellungen der modernen Astrophysik:


Quark-Nova


Als weiteres mögliche Szenario wurde von Denis Leahy und Rachid Ouyed von der University of Calgary ein zweistufiger Kollaps zuerst in einen Neutronenstern und dann in einen Quarkstern vorgeschlagen. Nach Aussagen dieser Hypothese wird bei der Entstehung des Quarksterns und der damit verbundenen Umwandlung der Materie in seltsame Materie genügend Energie freigesetzt, um eine zweite, schnellere Schockwelle aus den äußeren Schichten des Neutronensterns zu erzeugen, die mit den bei der Supernova zuerst abgestoßenen Schichten kollidiert und so die immense Leuchtkraft dieser Supernova erzeugt.[2] Die Theorie der Quark-Nova ist in Fachkreisen bislang umstritten.[3]


Siehe auch



Literatur




Commons: SN 2006gy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Gal-Yam, Leonard; Fox, Cenko et al.: On the Progenitor of SN 2005gl and the Nature of Type IIn Supernovae. The Astrophysical Journal, 656, Ausgabe 1, pp. 372–381, 02/2007 (arxiv:astro-ph/0608029).
  2. Leahy, Denis; Ouyed, Rachid: Supernova SN2006gy as a first ever Quark Nova? 08/2007, arxiv:0708.1787
  3. New Scientist: Was the brightest supernova the birth of a quark star? (20. August 2007)

На других языках


- [de] SN 2006gy

[en] SN 2006gy

SN 2006gy was an extremely energetic supernova, also referred to as a hypernova or quark-nova,[4] that was discovered on September 18, 2006. It was first observed by Robert Quimby and P. Mondol,[2][5] and then studied by several teams of astronomers using facilities that included the Chandra, Lick, and Keck Observatories.[6][7] In May 2007 NASA and several of the astronomers announced the first detailed analyses of the supernova, describing it as the "brightest stellar explosion ever recorded".[8] In October 2007 Quimby announced that SN 2005ap had broken SN 2006gy's record as the brightest-ever recorded supernova, and several subsequent discoveries are brighter still.[9][10] Time magazine listed the discovery of SN 2006gy as third in its Top 10 Scientific Discoveries for 2007.[11]

[ru] SN 2006gy

SN 2006gy — необычно яркая сверхновая, вспышка которой наблюдалась 18 сентября 2006 года в галактике NGC 1260. Впервые была обнаружена Робертом Квимби и P. Mondol, [1] [2] и затем изучалась разными группами астрономов при обсерваториях Чандра, Лик и Кек. [3] [4] В мае 2007 НАСА и еще несколько астрономов представили первый детальный анализ сверхновой, описав ее как «самую яркую из когда-либо зафиксированных».[5]В октябре 2007 Квимби объявил, что сверхновая SN 2005ap побила рекорд SN 2006gy по светимости.[6] [7] Открытие сверхновой SN 2006gy заняло третье место в десятке научных открытий 2007 года по версии журнала Time.[8]



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