NGC 7538 ist ein Emissionsnebel im Sternbild Kepheus, der im Jahr 1787 von dem Astronomen William Herschel mithilfe seines 18,7-Zoll-Spiegelteleskops entdeckt und später von Johan Dreyer in seinem New General Catalogue verzeichnet wurde.
Emissionsnebel | |
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NGC 7538 | |
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Aufnahme des Emissionsnebels NGC 7538 im fernen Infrarot mithilfe des Herschel-Weltraumteleskops | |
AladinLite | |
Sternbild | Kepheus |
Position Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0 | |
Rektaszension | 23h 13m 45,7s[1] |
Deklination | +61° 28′ 21″[1] |
Erscheinungsbild | |
Winkelausdehnung | 9,0' × 6,0'[2] |
Ionisierende Quelle | |
Bezeichnung | IRS1, IRS6 |
Typ | O7V-Stern |
Physikalische Daten | |
Zugehörigkeit | Milchstraße, Perseus-Arm, Cassiopeia-OB2-Assoziation |
Entfernung[3] | 9100 Lj (2800 pc) |
Masse | 400.000 M☉[4] |
Geschichte | |
Entdeckung | William Herschel |
Datum der Entdeckung | 3. November 1787 |
Katalogbezeichnungen | |
NGC 7538 • GC 4907 • H II 706 • Sh2-158, LBN 542 |
Der Nebel ist etwa 9.100 Lichtjahre entfernt,[3] befindet sich auf dem Perseus-Arm der Milchstraße und ist direkt mit der großen Cassiopeia-OB2-Assoziation verbunden.[5] Er ist wie die OB2-Assoziation ein H-II-Gebiet, also eine überwiegend aus Wasserstoff bestehende Molekülwolke, die durch darin entstandene Sterne zum Leuchten angeregt wird. Die Gesamtmasse von NGC 7538 beträgt ungefähr 400.000 Sonnenmassen.[4]
In dem Emissionsnebel gibt es verschiedene Phasen der Sternentstehung. Sie ist vor allem im nordwestlichen Sektor des Nebels am weitesten fortgeschritten.[6] Zwei Infrarot-Durchmusterungen des Gebiets in den 1970er Jahren zeigen 11 helle Quellen, die mit IRS1 bis IRS11 bezeichnet werden.[7][8] IRS1, IRS2 und IRS3 bilden darin eine kleine Gruppe von Sternen der Spektralklassen O und B am südöstlichen Rand des Nebels,[7] von der der in einem kleinen, 180 AE durchmessenden H-II-Gebiet liegende IRS1 mit 104 L☉ der hellste ist;[9] in seinem Umfeld sind Spektren von OH-Maser, Wasser, Formaldehyd, Ammoniak und Methanol nachweisbar.[3] Ein diffuses H-II-Gebiet um IRS4-6 wird überwiegend durch IRS6 beleuchtet, einen O7V-Stern.[10] IRS7, IRS8[7] und vermutlich auch IRS10[8] sind Sterne im Vorder- oder Hintergrund, die nicht zu dem Nebel gehören. IRS9 ist ein Protostern in einer ähnlichen Umgebung wie IRS1 und ist von diesem nur eine Bogenminute entfernt.[8] IRS11 weist ein OH-Maser-Spektrum auf und ist ein weiterer Protostern. Zusammen mit IRS9 gehört er zu den jüngsten Objekten des Nebels.[11] Ein ebenfalls sehr junger[11] und mit NGC7538 S bezeichneter Protostern hebt sich durch eine der größten bisher gefundenen Akkretionsscheiben hervor, die mit 14.000 AE etwa das 300-Fache des Sonnensystems durchmisst.[12] Empfindlichere IR-Untersuchungen des Nebels zeigen tausende Infrarotquellen und deuten auf entstandene und im entstehen begriffene Sternhaufen mit einem Alter von bis zu 4 Milliarden Jahren, aber auch jünger als 1 Milliarde Jahre hin, die sich in den genannten Gebieten konzentrieren.[5][13]
Gesamtliste
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