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Nicolas-Louis de Lacaille (* 15. März 1713 in Rumigny, Département Ardennes; † 21. März 1762 in Paris), auch bekannt als Abbé de La Caille, war ein französischer Astronom, der 17 der 88 modernen Sternbilder benannte.

Nicolas Louis de Lacaille (1713–1762)
Nicolas Louis de Lacaille (1713–1762)

Leben und Wirken


Lacaille studierte Theologie, widmete sich dann aber mehr der Mathematik und Astronomie und gab die theologische Laufbahn ganz auf. 1739/1740 führte er mit César François Cassini de Thury eine Meridianvermessung bei Paris zur Bestimmung des Erdumfangs durch. 1741 wurde er Mitglied der Pariser Akademie.

1746 erhielt er den Lehrstuhl der Mathematik am Collège Mazarin und erwarb sich in dieser Stellung große Verdienste um die Berichtigung der Sternkataloge und der astronomischen Tafeln.

1750 reiste er für vier Jahre an das Kap der Guten Hoffnung, um dort die Parallaxen des Mondes, der Venus und des Mars genauer zu berechnen. Seine Positionsbestimmungen trugen dazu bei, die Distanzen dieser Himmelskörper präziser als bis dahin möglich zu bestimmen. Außerdem beobachtete er die Sternbilder des Südhimmels und katalogisierte hierbei fast 10.000 Sterne. Dabei entdeckte er auch mehrere neblige Objekte wie die Galaxie Messier 83, die später in den Messierkatalog des Astronomen Charles Messier aufgenommen wurden. Sein Coelum Australe Stelliferum wurde postum 1763 veröffentlicht. Weiter maß er einen Breitengrad der südlichen Halbkugel aus und lieferte eine Karte der Inseln Mauritius (damals Île de France) und Réunion (damals Île de Bourbon).

1754 kehrte er wieder nach Paris zurück und stellte mit unermüdlichem Eifer astronomische Beobachtungen und Berechnungen bis zu seinem Tod an. Seit 1741 gehörte er der Académie des sciences an.[1] Im Dezember 1755 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg.[2] 1758 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[3]

Seine in Südafrika durchgeführten Positionsmessungen an Fixsternen belegten auch die Richtigkeit der von Isaac Newton vorgetragenen Vermutung, dass die Erde nicht eine Kugel sei, sondern – durch die Fliehkraft bedingt – am Äquator einen größeren Durchmesser haben müsse als von Pol zu Pol. Lacaille kam jedoch zu dem Ergebnis, die Wölbung sei auf der Südhalbkugel der Erde geringer (flacher) als auf der Nordhalbkugel. Dies wird als Meridian-Problem bezeichnet.

Der Mondkrater La Caille[4] sowie der Asteroid (9135) Lacaille wurden nach ihm benannt.


Sternbilder nach Lacaille


Die von Lacaille benannten und heute noch gebräuchlichen Sternbilder sind:

Antlia, Caelum, Circinus, Fornax, Horologium, Mensa, Microscopium, Norma, Octans, Pictor, Pyxis, Reticulum, Sculptor und Telescopium.

Darüber hinaus teilte er auch das Sternbild Schiff Argo in die drei Sternbilder Kiel des Schiffs, Achterdeck des Schiffs und Segel des Schiffs auf.


Werke


Leçons elementaires d’astronomie, géométrique et physique, 1755
Leçons elementaires d’astronomie, géométrique et physique, 1755

Wichtige Veröffentlichungen von Lacaille sind:



Commons: Nicolas Louis de Lacaille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe L. Académie des sciences, abgerufen am 7. Januar 2020 (französisch).
  2. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Lacaille, Nicolas-Louis de. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 7. Januar 2020 (russisch).
  3. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 143.
  4. Nicolas-Louis de Lacaille im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
Personendaten
NAME Lacaille, Nicolas-Louis de
ALTERNATIVNAMEN Lacaille, Nicolas Louis de
KURZBESCHREIBUNG französischer Astronom, Namensgeber von Sternbildern
GEBURTSDATUM 15. März 1713
GEBURTSORT Rumigny (Ardennes)
STERBEDATUM 21. März 1762
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Nicolas-Louis de Lacaille

[en] Nicolas-Louis de Lacaille

Abbé Nicolas-Louis de Lacaille (French: [nikɔla lwi də lakaj]; 15 March 1713 – 21 March 1762),[3] formerly sometimes spelled de la Caille, was a French astronomer and geodesist who named 14 out of the 88 constellations. From 1750 to 1754, he studied the sky at the Cape of Good Hope in present-day South Africa. Lacaille observed over 10,000 stars using just a half-inch refracting telescope.[4]

[es] Nicolas-Louis de Lacaille

El abad Nicolas Louis de Lacaille (15 de marzo de 1713, Rumigny (Ardenas)-21 de marzo de 1762, París) fue un astrónomo francés. Es conocido principalmente por haber catalogado cerca de diez mil estrellas y cuarenta y dos objetos astronómicos. Dio nombre a catorce constelaciones de un total de ochenta y ocho. Calculó y tabuló una lista de eclipses para mil ochocientos años.

[it] Nicolas-Louis de Lacaille

L'abate Nicolas-Louis de Lacaille (Rumigny, 15 marzo 1713 – Parigi, 21 marzo 1762) è stato un astronomo francese.

[ru] Лакайль, Никола Луи де

Никола́ Луи́ де Лака́йль (фр. Nicolas-Louis De la Caille; 15 марта 1713 — 21 марта 1762) — аббат, французский астроном.



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