α Telescopii (Alpha Telescopii; kurz α Tel) ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 3,51m der hellste Stern des nur vom Südhimmel aus sichtbaren Sternbilds Teleskop. Dennoch besitzt er keinen Eigennamen und erscheint dem bloßen Auge relativ lichtschwach.[2] Ursprünglich hatte der antike Astronom Ptolemäus den Stern dem Sternbild der Südlichen Krone zugeordnet, ehe α Telescopii im 18. Jahrhundert in das Sternbild Teleskop integriert wurde, als dieses vom französischen Astronomen Nicolas-Louis de Lacaille erfunden wurde.[9] Nach im Dezember 2020 veröffentlichten Auswertungen der Messergebnisse der Raumsonde Gaia ist der Stern etwa 279 Lichtjahre von der Erde entfernt.[1] Das nahezu gleiche Ergebnis ist aus den Messwerten der Raumsonde Hipparcos ableitbar; eine 2007 publizierte Neuauswertung der Hipparcos-Messungen ergab für α Telescopii eine Entfernung von 278 Lichtjahren.[10] In dieser Entfernung wird die scheinbare Helligkeit des Sterns aufgrund der Extinktion des interstellaren Staubs um circa 0,22m abgeschwächt.[7]
Stern Alpha Telescopii | |||||||||||||||
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AladinLite | |||||||||||||||
Beobachtungsdaten Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0 | |||||||||||||||
Sternbild | Teleskop | ||||||||||||||
Rektaszension | 18h 26m 58,42s [1] | ||||||||||||||
Deklination | -45° 58′ 6,4″ [1] | ||||||||||||||
Helligkeiten | |||||||||||||||
Scheinbare Helligkeit | 3,51 mag [2] | ||||||||||||||
Spektrum und Indices | |||||||||||||||
Veränderlicher Sterntyp | SPB [3] | ||||||||||||||
B−V-Farbindex | −0,61 [4] | ||||||||||||||
U−B-Farbindex | −0,18 [4] | ||||||||||||||
Spektralklasse | B3 IV [5] | ||||||||||||||
Astrometrie | |||||||||||||||
Radialgeschwindigkeit | (−0.2 ± 2.0) km/s [6] | ||||||||||||||
Parallaxe | (11.6696 ± 0.4046) mas [1] | ||||||||||||||
Entfernung | (279 ± 9) Lj (86 ± 3) pc [1] | ||||||||||||||
Visuelle Absolute Helligkeit Mvis | −1,25 mag [7] | ||||||||||||||
Eigenbewegung [1] | |||||||||||||||
Rek.-Anteil: | (−17.310 ± 0.270) mas/a | ||||||||||||||
Dekl.-Anteil: | (−53.512 ± 0.263) mas/a | ||||||||||||||
Physikalische Eigenschaften | |||||||||||||||
Masse | (5.2 ± 0.4) M☉ [3] | ||||||||||||||
Radius | (3.3 ± 0.5) R☉ [3] | ||||||||||||||
Leuchtkraft | |||||||||||||||
Effektive Temperatur | (16700 ± 800) K [3] | ||||||||||||||
Alter | (24.1 ± 7.5) Millionen a [8] | ||||||||||||||
Andere Bezeichnungen und Katalogeinträge | |||||||||||||||
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Der heiße, bläulich-weiße Stern besitzt eine Masse von etwa 5,3 Sonnenmassen und einen Durchmesser von circa 3,3 Sonnendurchmessern.[3] Er gehört der Spektralklasse B3 und der Leuchtkraftklasse IV an, die ihn als Unterriesen ausweist.[5] α Telescopii hat demnach seinen Wasserstoffvorrat im Sterninneren fast vollständig durch Kernfusion zu Helium verbrannt und entwickelt sich im Hertzsprung-Russell-Diagramm von der Hauptreihe weg zum Riesenast. Er scheint ein Einzelstern zu sein. Aufgrund einer Besonderheit in seiner chemischen Zusammensetzung wird er zu den sehr seltenen heliumreichen Sternen gezählt.[2]
Möglicherweise ist α Telescopii ein Pulsationsveränderlicher und gehört hierbei zur Untergruppe der langsam pulsierenden B-Sterne (SPB). Er hat ein longitudinales Magnetfeld mit einer mittleren magnetischen Flussdichte von −233 ± 43 Gauß.[3] Die projizierte stellare Rotationsgeschwindigkeit von etwa 14 km/s wird für einen B-Stern als gering eingeschätzt,[3] so dass er uns ziemlich genau seine Polseite zukehren dürfte.[2]