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Die Gelben Hyperriesen sind Sterne mit absoluten Helligkeiten von MV = −8 und effektiven Temperaturen von 4000 bis 8000 K. Dies entspricht einer Spektralklasse von spätem A bis frühem K und der Leuchtkraftklasse 0 oder Ia. Die Gelben Hyperriesen sind sehr selten mit nur ungefähr einem Dutzend bekannter Sterne in der Milchstraße. Die Radien der sichtbaren Photosphäre betragen einige hundert Sonnenradien. Die Gelben Hyperriesen werden im Englischen auch als warm hypergiants bezeichnet.


Eigenschaften


Infrarotaufnahme von IRAS 17163-3907. Die umgebende Wolke aus abgestoßenem Material ist gut zu erkennen.
Infrarotaufnahme von IRAS 17163-3907. Die umgebende Wolke aus abgestoßenem Material ist gut zu erkennen.

Gelbe Hyperriesen zeigen Anzeichen für starke Massenverluste durch Sternwinde, wobei die Massenverluste episodischen Charakter haben und bis zu 0,05 Sonnenmassen pro Jahr erreichen können. Es werden ausgeprägte Infrarotexzesse durch kühles zirkumstellares Material beobachtet, welches von dem Stern abgeströmt ist und jetzt die Strahlung absorbiert und bei niedrigen Temperaturen von 100 K wieder abstrahlt. Die Stärke der Sternwinde kann vielfach anhand von P-Cygni-Profilen bestimmt werden, wobei Windgeschwindigkeiten von einigen hundert Kilometern pro Sekunde gefunden wurden.[1] Die Sterne zeigen starke Schwankungen in ihren Oberflächentemperaturen aufgrund der Bildung von Pseudophotosphären. Das abströmende Gas in der Nähe der Atmosphäre ist so dicht, dass die eigentliche Sternoberfläche dem Beobachter nicht zugänglich ist und nur in der Pseudophotosphäre reemittiertes Licht analysiert werden kann.[2]


Veränderlichkeit


Gelbe Hyperriesen liegen innerhalb des Instabilitätsstreifens und gehören daher zu den pulsationsveränderlichern Sternen mit halbregelmäßiger Natur. Die Amplitude ist meist gering mit Amplituden von bis zu 0,3 mag und Pulsationsperioden von 300 bis 1000 Tagen. Daneben tritt ein unregelmäßiger Lichtwechsel auf als Folge der zeitweisen starken Massenverluste. Das abgestossene Material reabsorbiert die Strahlung von dem Stern und emittiert sie wieder bei niedrigen Temperaturen. Rho Cassiopeiae zeigt zeitweise das Spektrum eines Roten Hyperriesen mit einem Spektraltyp M. Die visuelle Helligkeit fällt in diesen Zeiträumen stark ab, weil ein großer Teil der Strahlung im Bereich des Infraroten emittiert wird. Diese Hüllenepisoden entstehen wahrscheinlich durch die Ausbildung von negativen Dichtegradienten in der äußeren Atmosphäre der gelben Überriesen. In Kombination mit einer sehr geringen Gravitationsbeschleunigung in der Photosphäre können Schwingungen zum Abwurf von Teilen der Atmosphäre führen.[3] Die Pulsationen in der Atmosphäre des Sterns sind die Ursache des gleichmäßigen Massenverlusts durch Sternwinde, da sie aufgrund der großen Ausdehnung Materie über die Fluchtgeschwindigkeit hinaus beschleunigen.[4]


Entwicklung


Im Hertzsprung-Russell-Diagramm ist der Bereich der Gelben Hyperriesen so gut wie leer und der Bereich wird daher als gelbe Entwicklungslücke bezeichnet. Der Entwicklungszustand der Gelben Überriesen wird unterschiedlich interpretiert.

Gelbe Hyperriesen sind bei den Typ IIb Supernovae SN 1993J und SN 2011dh auf Aufnahmen vor der Explosion am Ort der Supernova identifiziert worden und konnten einige Jahre nach der Eruption nicht mehr nachgewiesen werden.[8] Einige Gelbe Hyperriesen scheinen sich sehr schnell zu entwickeln mit einem Anstieg der Temperatur von 1000 °C innerhalb von 10 Jahren bei IRC+10420.[9]


Beispiele



Einzelnachweise


  1. Roberta M. Humphreys, Kris Davidson, Skyler Grammer, Nathan Kneeland, John C. Martin, Kerstin Weis, Birgitta Burggraf: Luminous and Variable Stars in M31 and M33. I. The Warm Hypergiants and Post-Red Supergiant Evolution. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2013, arxiv:1305.6051v1.
  2. H. Nieuwenhuijzen, C. De Jager, I. Kolka, G. Israelian, A. Lobel, E. Zsoldos, A. Maeder, and G. Meynet: The hypergiant HR 8752 evolving through the yellow evolutionary void. In: Astronomy & Astrophysics. Band 546, 2012, S. A105, doi:10.1051/0004-6361/201117166.
  3. V.G.Klochkova, V.E.Panchuk, N.S.Tavolganskaya, I.A.Usenko: Instability of the kinematic state in the atmosphere of the hypergiant Rho Cas outside outburst. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2013, arxiv:1312.6922v1.
  4. J.R. Percy: Understanding Variable Stars. Cambridge University Press, Cambridge 2007, ISBN 978-0-521-23253-1.
  5. Yuri A. Fadeyev: Pulsational instability of yellow hypergiants. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2011, arxiv:1102.3810.
  6. Dinh-V-Trung, Sebastien Muller, Jeremy Lim, Sun Kwok, C. Muthu: Probing the mass loss history of the yellow hypergiant IRC+10420. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2009, arxiv:0903.3714.
  7. Rene D. Oudmaijer, Ben Davies, Willem-Jan de Wit, Mitesh Patel: Post-Red Supergiants. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2008, arxiv:0801.2315.
  8. M. Ergon et al.: Optical and near-infrared observations of SN 2011dh - The first 100 days. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2013, arxiv:1305.1851v1.
  9. M. De Becker, D. Hutsemékers, E. Gosset: The XMM-Newton view of the yellow hypergiant IRC +10420 and its surroundings. In: Astrophysics. Solar and Stellar Astrophysics. 2014, arxiv:1401.0707v1.

На других языках


- [de] Gelber Hyperriese

[es] Hipergigante amarilla

Es un tipo de estrella muy rara al hallarse en una fase muy temprana de su evolución, y existen dos tipos: las que están evolucionando de la secuencia principal a la fase de supergigante roja (como sucede con HD 33579 en la Gran Nube de Magallanes) y las que son consideradas como los núcleos de exestrellas supergigantes rojas, las cuales están evolucionando desde dicha fase a la de variable azul luminosa, o bien estrella Wolf-Rayet, o incluso presupernova (como sucede con Rho Cassiopeiae, IRC+10420, o HR 8752), en este caso sufriendo una gran pérdida de masa.[1]

[ru] Жёлтый гипергигант

Жёлтый гипергигант — массивная звезда с протяжённой атмосферой, принадлежит спектральному классу от A до K, при формировании объекта масса составляет 20-60 масс Солнца, но в процессе эволюции звезда теряет около половины своей массы. Звезды такого типа являются одними из наиболее ярких звёзд, абсолютные звёздные величины находятся в окрестности MV = −9, также это одни из редчайших объектов, в Млечном Пути известно всего около 17 звёзд такого типа, при этом шесть из них находятся в скоплении Westerlund 1. Иногда эти объекты называют холодными гипергигантами в сравнении со звёздами классов O и B, а иногда называют тёплыми гипергигантами в сравнении с красными сверхгигантами.



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