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Ein Hyperriese (Leuchtkraftklasse 0) ist ein Stern mit gewaltiger Masse und Leuchtkraft.

Hertzsprung-Russell-Diagramm
Spektralklasse
Braune
Zwerge
Weiße Zwerge
Rote
Zwerge
Unterzwerge
Zwerge
Hauptreihe
Unterriesen
Riesen
Helle Riesen
Überriesen
Hyperriesen
Absolute
Hellig-
keit
(mag)

Eigenschaften


Hyperriesen haben ein ähnlich großes Volumen wie Überriesen, sind aber noch massereicher und zeichnen sich durch eine sehr hohe Leuchtkraft aus. Einige Hyperriesen haben mehr als 100 Sonnenmassen, wobei sie am Anfang ihrer Entwicklung sogar 200 bis 250 Sonnenmassen enthalten haben könnten. Damit reichen sie an die Eddington-Grenze heran, eine theoretische Höchstgrenze der Sternenmasse, ab der ein Stern so viel Strahlung erzeugt, dass seine äußeren Schichten nicht mehr ausreichend durch die Gravitation angezogen werden. Die genauen Mechanismen der Entstehung und Entwicklung derart massereicher Sterne sowie des numerischen Wertes der Eddington-Grenze sind Gegenstand aktueller Forschung.[1]

Hyperriesen sind mit der tausend- bis millionenfachen Sonnenleuchtkraft die hellsten Sterne im Universum. Ihre Oberflächentemperaturen sind jedoch sehr unterschiedlich. Sie reichen von 3.500 K bis über 35.000 K. Beinahe alle Hyperriesen zeigen Variationen in ihrer Leuchtkraft. Die Gründe liegen in Instabilitäten in ihrem Inneren bei moderaten Temperaturen und hohen Drücken.

Aufgrund des großen inneren Energieumsatzes beträgt die Lebensdauer der Hyperriesen nur wenige Millionen Jahre. Danach explodieren sie als Supernova oder als (hypothetische) Hypernova. Es wird vermutet, dass ein Hyperriese ein stellares Schwarzes Loch hinterlässt. Jedoch könnte er auch durch eine besondere Form der Supernova, die Paarinstabilitätssupernova, komplett zerstört werden.


Bekannte Hyperriesen


Hyperriesen sind aufgrund ihrer Seltenheit schwierig zu beobachten und zu untersuchen. Es scheint für die kühleren, gelb- oder rotleuchtenden Hyperriesen eine obere Grenze ihrer Leuchtkraft zu geben. Keiner von ihnen ist heller als etwa −9,5m absoluter Helligkeit. Dies entspricht etwa der 500.000-fachen Lichtstärke der Sonne. Die Gründe dafür sind bis heute unbekannt.


Leuchtkräftige Blaue Veränderliche (LBV)


Die massereichsten Exemplare der hellen blauen Veränderlichen gehören zur Gruppe der Hyperriesen und zu den hellsten bekannten Sternen:


Blaue Hyperriesen



Gelbe Hyperriesen


Gelbe Hyperriesen bilden eine extrem seltene Klasse von Sternen. Es sind wahrscheinlich sehr wenige große Sterne, die nicht die erforderliche Masse haben, um LBV zu werden. Sie wandeln sich kurz vor ihrem Ende zu Hyperriesen mit einer gelben oder weißen Phase um.[2] Nur sieben Exemplare sind in unserer Galaxie bekannt:[3]

Größenvergleich bekannter Sterne. Rote Überriesen finden sich im Bildabschnitt Nr. 5 und Nr. 6
Größenvergleich bekannter Sterne. Rote Überriesen finden sich im Bildabschnitt Nr. 5 und Nr. 6

Rote Hyperriesen



Besonderheit


Einer der massereichsten bekannten Sterne ist R136a1 im Tarantelnebel der Großen Magellanschen Wolke. Er ist etwa eine Million Jahre alt, hat noch die 265-fache Masse unserer Sonne (von ehemals etwa 320 Sonnenmassen) und strahlt zehn Millionen Mal heller als diese. Bisher war man davon ausgegangen, dass es jenseits von 150 Sonnenmassen keine stabilen Sterne gebe. R136a1 ist Teil eines ganzen Clusters von jungen, massereichen Riesensternen; die Sternendichte ist dort 100.000 Mal höher als die in der Nachbarschaft unserer Sonne.[1]


Siehe auch



Anmerkungen und Einzelnachweise


  1. Hellster Riesenstern entdeckt. In: derStandard.at. Abgerufen am 7. Juni 2019 (österreichisches Deutsch).
  2. Über Sterne: Zwischenstufen – Seite im Bereich Astronomie: Sterne & Planeten bei Jumk.de, abgerufen am 18. März 2014
  3. Der Gelbe Hyperriese (Memento vom 3. Januar 2008 im Internet Archive) – bei Welt der Naturwissenschaften, im Jahr 2003, abgerufen am 18. März 2014
  4. Stern mit 1.300-fachem Durchmesser der Sonne – Meldung bei Science.ORF.at, vom 12. März 2014. Abgerufen am 16. März 2014
  5. Seltener Riesenstern vermessen – Eine Million Mal heller als die Sonne (Memento vom 13. März 2014 im Internet Archive) – Meldung bei Tagesschau.de, vom 12. März 2014. Abgerufen am 16. März 2014
  6. Erde und Weltall – Astronomie: Kosmischer Riese – Meldung bei Bild der Wissenschaft, vom 12. März 2014. Abgerufen am 18. März 2014
  7. Hyperriese: ESO entdeckt gigantischen gelben Stern – Meldung bei Heise online, vom 13. März 2014. Abgerufen am 16. März 2014



На других языках


- [de] Hyperriese

[es] Hipergigante

Una hipergigante es una estrella excepcionalmente grande y masiva, incluso mayor que una supergigante. Su masa puede ser de hasta 100 veces la masa de nuestro Sol, próxima al límite máximo teórico, el cual establece que la cantidad de masa en una estrella no puede exceder las 120 M☉ (masas solares). Este límite en masa está asociado a la luminosidad de Eddington, por el que estrellas más masivas simplemente no pueden estar en equilibrio al vencer la presión de radiación interna a la fuerza gravitacional: producirían tanta energía que se desprenderían de la masa en exceso de las 120 M☉. Aun así, algunas hipergigantes aparentan tener más de 100 M☉ e, inclusive, haber tenido, inicialmente, entre 200 y 250 M☉, al contrario de lo que predicen las teorías actuales sobre la formación y evolución estelar.

[ru] Гипергигант

Гипергига́нт — звезда огромной массы и размеров, имеющая на диаграмме Герцшпрунга — Рассела класс светимости 0. Гипергиганты определяются как самые мощные, самые тяжёлые, самые яркие и одновременно самые редкие и короткоживущие сверхгиганты. Обычно гипергигантами считаются сверхгиганты ярче −8m. KY Лебедя является примером пограничной звезды; объект с меньшей светимостью уже не будет классифицироваться как гипергигант.



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