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Messier 60 (auch als NGC 4649 bezeichnet) ist eine 8,8 mag helle elliptische Galaxie im Sternbild Virgo.

Galaxie
Messier 60
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Hubble-Aufnahme von Messier 60; rechts oben: NGC 4647
AladinLite
Sternbild Jungfrau
Position
Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0
Rektaszension 12h 43m 40,0s[1]
Deklination +11° 33 10[1]
Erscheinungsbild
Morphologischer Typ E2[1]
Helligkeit (visuell) 8,8 mag[2]
Helligkeit (B-Band) 9,8 mag[2]
Winkel­ausdehnung 7,6 × 6,2[2]
Positionswinkel 105°[2]
Flächen­helligkeit 13,1 mag/arcmin²[2]
Physikalische Daten
Zugehörigkeit Virgo-Galaxienhaufen,
LGG 292
Rotverschiebung +0,003726 ± 0,000020[1]
Radial­geschwin­digkeit (+1117 ± 6) km/s[1]
Hubbledistanz
vrad / H0
(47 ± 3)·106 Lj
(14,5 ± 1) Mpc [1]
Durchmesser 120.000 Lj
Geschichte
Entdeckung Johann Gottfried Köhler
Entdeckungsdatum 11. April 1779[3]
Katalogbezeichnungen
M 60  NGC 4649  UGC 7898  PGC 42831  CGCG 071-016  MCG +02-33-002  2MASX J12434000+1133093  Arp 116 (zusammen mit NGC 4647)  VV 206a  GC 3182  h 1408  Holm 448A • KPG 353B

M60 wurde zusammen mit den benachbarten Galaxien M 58 und M 59 im Rahmen der Beobachtung des Kometen des Jahres 1779 entdeckt. Johann Gottfried Köhler entdeckte die Galaxie am 11. April, Barnaba Oriani entdeckte sie einen Tag später und Charles Messier schließlich vier Tage später unabhängig. Die Galaxie ist im Virgo-Galaxienhaufen neben der massereichsten Galaxie M 87 und der hellsten Galaxie M 49 die dritte elliptische Riesengalaxie und Hauptgalaxie der Untergruppe Virgo-Haufen C. Diese Gruppe bildet den östlichsten Teil des Galaxienhaufens und M 60 selbst ist das östlichste Objekt des Virgo-Haufens im Messier-Katalog.

M60 hat einen Durchmesser von etwa 120.000 Lichtjahren und eine Masse von etwa 1 Billion Sonnenmassen. In der Hubble-Sequenz hat die Galaxie den Typ E2, ist also leicht abgeplattet. M 60 besitzt mit ca. 5.000 Kugelsternhaufen einen verhältnismäßig dicht bevölkerten Halo. Ein interessantes Detail auch schon im kleinen Fernrohr ist der nahe Begleiter NGC 4647, eine Spiralgalaxie. Man vermutete, dass beide Galaxien miteinander gravitativ wechselwirken, und fasste sie unter Arp 116 zusammen; neuere Untersuchungen belegen dies jedoch nicht.[4][5] Halton Arp gliederte seinen Katalog ungewöhnlicher Galaxien nach rein morphologischen Kriterien in Gruppen. Diese Galaxie gehört zu der Klasse Elliptischer Galaxien nahe bei Spiralgalaxien und diese störend (Arp-Katalog).

Hubble-Aufnahme von Messier 60 und M60-UCD1, einer ultrakompakten Zwerggalaxie und Begleiterin von Messier 60
Hubble-Aufnahme von Messier 60 und M60-UCD1, einer ultrakompakten Zwerggalaxie und Begleiterin von Messier 60

Am 28. Januar 2004 wurde in M 60 eine Supernova vom Typ Ia (SN 2004W) mit einer Helligkeit größer als 18,8 mag durch das Lick Observatory Supernova Search (LOSS) entdeckt.[6]

Anfang 2008 gelang es einem Team aus amerikanischen und italienischen Forschern, die Masse des Schwarzen Loches im Zentrum der Galaxie zu bestimmen. Dazu maßen sie mit Hilfe des Röntgensatelliten Chandra die Temperatur des heißen Gases im Zentrum von M 60, woraus man indirekt die Masse des Schwarzen Lochs ableiten kann (je heißer das Gas, desto schwerer das Schwarze Loch). Das Schwarze Loch hat demnach eine Masse von 3,4 Milliarden Sonnenmassen, was mehr als dem Tausendfachen des Schwarzen Loches im Zentrum unserer Milchstraße entspricht.[7]

Die Begleitgalaxie M60-UCD1, eine ultrakompakte Zwerggalaxie, die 22.000 Lichtjahre von M 60 entfernt ist und die innerhalb eines Durchmessers von nur 300 Lichtjahren ca. 140 Millionen Sterne enthält.[8][9] Somit ist sie die dichteste, bislang bekannte Galaxie.[8] Zudem beherbergt sie, wie 2014 entdeckt wurde, ein supermassives Schwarzes Loch.[8] Wahrscheinlich wurden ihr ein Großteil der Sterne und der äußeren dunklen Materie bei einer Kollision mit M 60 vor zehn Milliarden Jahren entrissen.[10][11]



Commons: Messier 60 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur



Einzelnachweise


  1. NASA/IPAC EXTRAGALACTIC DATABASE
  2. SEDS: NGC 4649
  3. Seligman
  4. A. Franco-Balderas, H. M. Hernández-Toledo, D. Dultzin-Hacyan, M. Rosado: BVRI Surface Photometry of Mixed Morphology Pairs of Galaxies. III. The Third Data Set. 2005, bibcode:2005RMxAA..41..483F.
  5. R. de Grijs, A. R. I. Robertson: Arp 116: interacting system or chance alignment? 2006, bibcode:2006A&A...460..493D.
  6. SEDS: Supernova 2004W in M60. (Memento vom 18. Juli 2012 im Webarchiv archive.today).
  7. ScienceTicker Astro: Mehr Masse, mehr Hitze.
  8. Big surprises can come in small packages - Hubble helps astronomers find smallest known galaxy with supermassive black hole. Abgerufen am 30. April 2022 (englisch).
  9. Dwarf Galaxy M60-UCD1. Abgerufen am 30. April 2022 (englisch).
  10. Harald Zaun: Im Zentrum einer Zwerggalaxie pulsiert ein Monster. Welt, 18. September 2014.
  11. Anil Seth, Matthias Frank, Nadine Neumayer u. a.: A supermassive black hole in an ultra-compact dwarf galaxy. In: Nature. Band 513, 2014, S. 398–400, Abstract.

На других языках


- [de] Messier 60

[en] Messier 60

Messier 60 or M60, also known as NGC 4649, is an elliptical galaxy approximately 57[4] million light-years away in the equatorial constellation of Virgo. Together with NGC 4647, it forms a pair known as Arp 116.[8] Messier 60 and nearby elliptical galaxy Messier 59 were discovered by Johann Gottfried Koehler in April 1779, observing a comet in the same part of the sky.[9] Charles Messier added both to his catalogue about three days after this.[9]

[es] Galaxia elíptica M60

La Galaxia elíptica M60 (también conocida como Objeto Messier 60, Messier 60, M60, o NGC 4649) es una galaxia elíptica de la constelación de Virgo. Fue descubierta por Johann Gottfried Koehler en 1779. M60 es una de las galaxias elípticas gigantes del Cúmulo de Virgo, y la tercera en brillo tras M49 y M87. Se encuentra a una distancia de aproximadamente 55 millones de años luz de la Tierra.[1] La supernova SN 2004W (tipo 1a) fue descubierta en M60 con una magnitud de 18,8.

[ru] M 60 (галактика)

M 60 (NGC 4649) — эллиптическая галактика в созвездии Девы, удалённая приблизительно на 60 миллионов св. лет от Земли. Открыта в 1779 году.



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